Mit Uta Kientz endet eine Ära im Rathaus
Rheinau-Helmlingen. Heute, Mittwoch, endet die Amtszeit von Uta Kientz in der Ortsverwaltung in Helmlingen und morgen, Donnerstag, in der Ortsverwaltung in Memprechtshofen. Über 28 Jahre lang war die Verwaltungsangestellte persönlicher Anlaufpunkt für die Einwohner in den beiden nördlichen Rheinauer Stadtteilen. „Ich wusste nie, welche Anliegen die Bürger hatten, wenn sie zu mir aufs Rathaus kamen“, erklärt Kientz, die sich keinen spannenderen Beruf vorstellen könnte. Mit Leib und Seele hatte sie sich mit ihrer Arbeit identifiziert.
Kientz praktizierte Bürgernähe. Mit ihrer zuverlässigen Arbeitsweise hielt sie nicht nur den Ortsvorstehern den Rücken frei, sondern war auch kompetente Anlaufstelle für alle Einwohner. Die gesamte Palette ihres Aufgabengebiets bescherte ihr einen äußerst spannenden und abwechslungsreichen Arbeitstag. „Ich habe sehr viel Herzblut in meine Arbeit investiert“, meint die künftige Rentnerin, der man die Zufriedenheit förmlich ansieht.
Das erklärt auch, warum sie Freizeit opferte, um beispielsweise die Post im Rathaus in Freistett zu verteilen. „Das hatte für mich den Vorteil, dass ich gleich beim richtigen Ansprechpartner vorstellig werden konnte und zudem im persönlichen Gespräch die Kommunikation aufrechterhalten konnte.“
„Das hätte es früher nicht gegeben, dass eine aus Memprechtshofen im Rathaus in Helmlingen arbeitet“, erinnert sich die scheidende Mitarbeiterin an eine Besucherin aus ihrer Anfangszeit. Damals herrschte durch das Handballspiel eine intensive Rivalität zwischen beiden Dörfern. Das hat sich zwischenzeitlich gelegt.
„Zudem hatte ich das Glück, dass meine Kinder nie Handball gespielt haben“, meint sie augenzwinkernd. Nicht ganz einfach war es für sie, wenn in den Gesprächen die zahlreichen Helmlinger Übernamen genannt wurden. „Und wie heißen die Leute mit richtigem Namen?“, musste sie dann bei Ortsvorsteher Manfred Kreß nachfragen.
Nachfolge noch offen
Im Helmlinger Rathaus steht mit ihrem Rückzug aus dem Arbeitsleben eine Zeitenwende an, denn die neue Ortsvorsteherin Stefanie Zervas ist erst wenige Monate im Amt. Zuvor waren Herbert Kautz und Manfred Kreß ihre Vorgesetzten. In Memprechtshofen begann sie mit Hermann Weiß und arbeitete seit nun fast 28 Jahren mit Andreas Pollok zusammen. Die Suche nach einer Nachfolge läuft noch.
Doch so ganz geht Kientz noch nicht: Sie hat sich überzeugen lassen, der Stadtverwaltung bei Rentenangelegenheit weiterhin behilflich zu sein. „Rentenanträge und Kontenklärungen haben mich immer interessiert“, bezeichnet sie Rentenbearbeitungen als ihr Steckenpferd.