Mühlentag begeistert Besucher für altes Brauchtum
Am Deutschen Mühlentag (Montag) waren die historischen Kleinode im Achertal und in Sasbachwalden ein beliebtes Ausflugsziel. Experten klärten bereitwillig über die kulturhistorischen Schätze auf.
Fußballer aus dem bayrischen Michelbach und die »Weiherma Feldnarren«, eine französische Wandergruppe aus Saverne sowie unzählige weitere Wanderer waren am 25. Deutschen Mühlentag auf Schusters Rappen auf dem Ottenhöfener Mühlenweg, dem Seebacher Wasser-Mühlen-Technik-Weg und der Sasbachwaldener Alde Gott-Panoramarunde unterwegs. In Ottenhöfen eröffnete die Trachten- und Volkstanzgruppe im Kurgarten den Mühlentag. Bürgermeister Hans-Jürgen Decker hieß dazu die Besucher willkommen, während der Kultur- und Heimatverein Achertal im Kurgarten touristische Infos gab.
Respektvoller Abstand
In der Hammerschmiede, der ersten Mühle am Rundweg, kam zum Seh- und Hör- das Geruchserlebnis hinzu, den das Schmiedefeuer und glühendes Eisen verbreitete. In respektvollem Abstand schauten die Besucher Klaus Bohnert zu, wie er den mächtigen Schmiedehammer mit der Wasserkraft in Gang setzte, das glühende Eisen schmiedete und vermittelte, wie früher in dieser vorindustriellen Produktionsstätte gearbeitet wurde.
»Wir waren im vergangenen Jahr im Simmerswälder Tal, dieses Jahr haben wir uns für den Ottenhöfener Mühlenweg entschieden«, meinten Udo und Andrea Metzger aus Altenheim auf dem Köninger Hof in der Köninger Mühl. Hier erklärte Dominik Schnurr das Kleinod. Die Rainbauernmühle führt jährlich die Furschenbacher Feuerwehr vor: In Josef Schneider trafen die Besucher auf einen Fachmann. »Was glauben Sie, wie alt ist dieser Radteil eines Mühlrads?« fragte er eine Besuchergruppe, deren Schätzungen bis auf 200 Jahre zurück ging. »20 Jahre«, war Schneiders Antwort und er erklärte, wie sehr Mühlräder der Belastung durch Wetter, Wasser und Sand ausgesetzt sind. Die Benz-Mühle am Bach, der Mühlenhof und die Bühler Mühl im Lauenbach sowie die Schulze-Bure-Mühl im Simmersbach waren weitere Ziele.
In Seebach trafen die Besucher auf dem Wasser-Mühlen-Technik-Weg auf »s’Buhne Fronze Mühl«, die Deckerhofmühle und Vollmers Mühle im Ortsteil Grimmerswald. In letzterer gab es neben den Mühlenvorführungen von Werner König und Gerhard Bär auch Brauchtumsvorführungen. Der kleine Milo Maier konnte zwar kaum an den Butterfaßstößel hoch langen, aber trotzdem machte er mit seiner Schwester Mathilda und Freundin Clara Czerny voll mit; Unterstützung gab es von Mühlenwirt Willi Bohnert und von Bürgermeister Reinhard Schmälzle, der auch der Vorsitzende des Seebacher Heimat- und Verkehrsvereins ist. Eine weitere Vorführung galt dem Spinnen am Spinnrad. Diese demonstrierte Miriam Fischer und dazu wurde kräftig das Lied »Dreh dich, dreh dich Rädchen« gesungen.
Mit viel Gesang
Gesungen wurde auch vor der Straubenhöfmühle. Dort sangen Elvira und Hubert Doll, die die Mühle vorführten und Wissenswertes zum Mehlmahlen vorstellten, mit einer Abordnung der »Saschwaller Buremusiker« das Lied »Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal«. Seit in Sasbachwalden der Panoramarundweg besteht, ist die Straubenhofmühle ein beliebtes Ziel geworden.