Musik aus der Epoche, als die Oboe ihren Siegeszug antrat
Am Ende eines klang- wie genussreichen Sommerkonzerts stand ein wundervoller Regenbogen über der evangelischen Christuskirche. Pfarrerin Felicitas Otto hieß Besucherinnen und Besucher ebenso herzlich willkommen wie das kammermusikalische Ensemble aus Susanne Fink (Klavier), Hagen Reisbach (Klavier), Matthias Rabe (Oboe, Englischhorn) und Jakob Scherzinger (Oboe). Ein gutes Jahr nach seinem beruflichen Start in der Hornisgrindestadt nutzte der Leiter der Musik- und Kunstschule Achern eine erste Möglichkeit, selbst konzertant in Erscheinung zu treten.
Mit der „Triosonate in g-moll“ brachten die von Susanne Fink begleiteten Oboisten feine Klangfarben und -schattierungen der Barockzeit zu Gehör, ließen Musik einer Zeit lebendig werden, in der die Oboe ihren Siegeszug erst antrat.
Jakob Scherzinger und Hagen Reisbach begeisterten mit Gaetano Donizettis „Sonate F Dur“ und klangstarker Brillanz im Zusammenspiel.
Johann Wenzel Kalliwoda war ein Komponist und Musiker aus dem habsburgischen Vielvölkerstaat und vier Jahrzehnte Kapellmeister am Hof der Herren von Fürstenberg in Donaueschingen. Mit Kalliwodas „Morceau de Salon“ spielten Matthias Rabe und Hagen Reisbach ein Stück, das dank temperamentvoller Melodien und hoher Innigkeit seinerzeit außerordentlich populär war. Der Beifall zeigte starke Resonanz auf Werk und Vortrag.
Genussvoll mitreißende Leichtigkeit, Spielfreude und -witz zeigte das Ensemble in höchster Virtuosität bei „Spanische Tänze“, opus 12 von Moritz Moszkowski. Matthias Rabe wechselte hier von der Oboe zu deren Schwester Englischhorn, eine Art Mezzooboe.
Bis zum abschließenden, mit der Spielanweisung „con spirito“ versehenen Satz „Bolero“ lieferten die vier Musiker ein faszinierendes Feuerwerk der Klänge voller Geist und Leben, nicht zuletzt auch mit Anklängen an die Salonmusik, für die der Komponist auch steht.
Mit Leidenschaft
Emotionale Krönung und zugebender Abschluss wurde der Hörerschaft mit Edward Elgars „Salut d‘ amour“ geschenkt, ein kleines Stück, das der Komponist seinerzeit seiner späteren Gattin Alice als Gegengabe für ein Liebesgedicht geschrieben hatte und auch hier mit höchster Leidenschaft und Können musiziert wurde.