Oberkirch. Das Ehepaar Helga und Manfred Vogt hatte mit der Auswahl seiner Stücke für das Konzert wieder einmal voll ins Schwarze getroffen. Obwohl die Veranstaltung nahezu dreieinhalb Stunden andauerte, waren unter den Besuchern keinerlei Ermüdungserscheinungen zu spüren. Ganz im Gegenteil. Zum Auftakt des Konzertabends kündigte Andrea Korward-Sackmann, die mit Bravour durch das Programm führte, das Jugendorchester an. Mitgebracht hatten die acht Spieler, die sich erst nach den Sommerferien in dieser Gruppe zusammenfanden, Stücke aus »Funny Weekend« von Ulrich Krusperl. Helga Vogt, Leiterin des Orchesters, hatte eine Auswahl zusammengestellt, bei der die Spielfreude in den Vordergrund gestellt war. Dass Helga Vogt auch Fantasiereichtum im Erfinden von Geschichten hat, ist jenen, die sie kennen, längst bekannt. Auch in diesem Jahr holte sie wieder Feder und Papier hervor und verfasste eine Geschichte um den Holzwurm Max. Die Kinder des Schülerorchesters hatten dazu Bilder gemalt, die per Power Point auf die Leinwand gebannt wurden, während sie den kleinen Holzwurm musikalisch auf seiner Reise durch den Dachboden begleiteten. Munteres Arrangement Musik von Jekic wurde mit bekannten Kinderliedern gemixt und bot so ein munteres Arrangement, das mit dem Indianerlied seinen Höhepunkt erreichte. Anna- Lena Hodapp und Fanny Gaiser waren bei dieser Reise die Reiseführer, Rebecca Wild war für die Illustration verantwortlich und Sybille Hodapp für die Präsentation. Noch vor der Pause gab es ein weiteres Schmankerl fürs Publikum. Drei Kinder- und Jugendtanzgruppen des VfR Zusenhofen boten Tänze. Es war bewundernswert, wie sogar die jungen »Tanzknöpfe« ihre Schritte und Bewegungen beherrschten. Verantwortlich zeigten sich hier Silvia Decker und Sabine Scheibel. Im zweiten Teil des Abends übernahm das erste Orchester unter der Leitung von Manfred Vogt das Programm. Von Andrea Korward-Sackmann erfuhren die Besucher, dass sich die beiden Orchester Oberkirch und Lautenbach zusammengeschlossen hatten, da bei beiden ein Mitgliederdefizit bestand. Das neu formierte Ensemble begeisterte bereits beim ersten Werk, der Suite »L’Arlésienne« von Georges Bizet, das von Manfred Vogt neu, mit Harfe und Flöte, arrangiert wurde. Der samtweiche Einstieg, bei dem die Musiker viel Feingefühl legten, wurde von einer enthusiastischen Dynamik abgelöst, gefällige Melodien wichen leisen, fast melancholisch anmutenden Klängen, um schließlich in einem Feuerwerk von Klangfarben und Rhythmus seinen Höhepunkt zu erfahren. Gelungener Soloauftritt Das Orchester zeigte hier eine leidenschaftliche Spielweise. Auch bei den folgenden Stücken, dem »Concerto d’Amore« oder dem Musical-Medley aus »Starlight Express« zeigten die Musikers, welche Klangfülle sich aus einem Akkordeon zaubern lässt. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle auch der Soloauftritt von Manuel Baumert, der das » Scherzo« von John Gart perfekt ins Szene setzte. Zum Abschluss gab es immer wieder Bravorufe für Spieler und das Ehepaar Vogt und jede Menge Applaus.