Musiker gingen in Linx an ihre Grenzen
Blasmusik auf hohem Niveau bekamen die Besucher am Samstagabend in der Linxer Kirche von der »Harmonie« Linx geboten. Stehender Applaus war der Lohn.
Für den erfolgreichen Konzerteinstieg sorgte die Jugendkapelle »Nodehopser«. Dirigentin Diana Stephan hatte mit den 15 Jungmusikern wieder ein wenig Schabernack dabei. Nach dem afrikanischen Zulu-Song »Siyahamba« ging die musikalische Reise nach Irland. Gewollt etwas schräg gespielt und mit einer Spaßeinlage von Kai Hummel fanden die Musiker im dritten Anlauf bei der irischen Rhapsody »Donmegal Bay« die richtige Tonlage. Mit »Celtik Air und Dance« und als Zugabe »Irish Dance« begeisterten die »Nodehopser«. Dass der Nachwuchs auf hohem Niveau spielt, hat zur Folge, dass ein Großteil einen festen Platz in der großen Kapelle hat.
Alle zogen mit
Fünf Jahre ist Mark Sven Heidt Dirigent der Blasmusikkapelle Linx und da wollte er seine Aktiven an musikalische Grenzen zu führen. So jedenfalls war seine Aussage zu Peter Tschaikowskys »Ouvertüre 1812« für Blasmusik, von Willibald Tatzer arrangiert.
Die musikalische Abhandlung des napoleonischen Russlandfeldzuges erfordert höchste Anforderungen und so stand dem Dirigent ein Lächeln im Gesicht, als der Schlussakkord erklang und das Publikum stehenden Beifall spendete. »Es war mein Ziel, dass wir uns musikalisch verbessern und das Gemeinschaftsgefühl stärken, das Ziel wurde erreicht. Sie haben alle mitgezogen und das ist es, warum ich mich wohlfühle in Linx«, so das Lob des Dirigenten für seine 40 Musiker. Ergänzt wurde das Musikwerk durch Wolfgang Hauß an der Bassgitarre und auf einer Leinwand waren die von Werner Lasch zu einer Collage zusammengestellten Kriegsabhandlungen zu sehen.
Für Glockenklänge und Kanonendonner sorgte Schlagzeuger Martin Glotz. Mark Sven Heidt hatte neben seiner musikalischen Herausforderung noch weitere Musikstücke russischer Komponisten aufgelegt. »Bilder einer Ausstellung«, das von Petrovitsch Mussorgski ursprünglich für Klavier komponierte und von Gert Walter für Blasmusik arrangierte Musikstück, spielte das Quintett Sascha und Florian Weber, Rainer Schwab, Berthold Clemens und Isabell Enderle von der Empore aus.
Die von Björn Ulvaeus und Benny Andersson für das Musical »Chess« komponierte Dreiecksgeschichte »I know him so well« hatte den unverkennbaren ABBA-Sound. »Glasnost«, die von Dizzy Stratford für Blasmusik komponierte Musik, begann mit Trommelwirbel von Martin Glotz und Erwin Heidt. Starke Bässe, feiner Hörnerklang, ergänzt von Wolfgang Hauss an der Bassgitarre. Die vom Rockmusiker Billy Joel komponierte Ballade »Leningrad« bot die Kapelle als geforderte Zugabe und rundete das Konzert russischer Melodien ab. Die Russlandreise der »Harmonie« Linx kam beim Publikum bestens ang.
Vorsitzender Heinz Weber dankte Leonie Schwab, Helena Sänger und Lena Enderle für perfekte Ansage sowie den musikalischen Leitern Diana Stephan und Mark Sven Heidt. Der Dirigent warb für das Herbstkonzert, für das die Musiker die Stücke auswählen.