Volkstrauertag in Achern

Muttach und Stiefel warnen vor Gefahren für die Demokratie

Roland Spether
Lesezeit 3 Minuten
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19. November 2018

Deutliche Worte fand OB Klaus Muttach – im Bild mit Walter Braun vom Kameradschaftsbund und Reservisten der Bundeswehr – in Oberachern, als er die Mitbürger dazu aufrief, sich gegen jede Form von Populismus und Rechtsextremismus einzusetzen. ©Roland Spether

OB Klaus Muttach und Bürgermeister Dietmar Stiefel appellierten an ihre Mitbürger in Oberachern beziehungsweise Achern, sich gegen Populismus und Rechtsextremismus einzusetzen. Das sei auch heute wichtig.
 

»Demokratie kennt keine Zuschauerplätze, sondern nur Mitspieler und Gegenspieler. Ich wünsche mir, dass es in unserer Stadt viele gibt, die sich für unsere Demokratie, Mitmenschlichkeit und Respekt gegenüber jedermann einsetzen.« Wie OB Klaus Muttach auf dem Friedhof in Oberachern, richtete auch Bürgermeister Dietmar Stiefel in Achern einen leidenschaftlichen Appell an die Mitbürger, die vergangenen 73 Jahre in Frieden und Freiheit nicht als selbstverständlich anzusehen, sondern sich selbst aktiv dafür einzusetzen. »Wir müssen uns wehren gegen ein Klima, in dem Populisten leichtes Spiel haben und in dem rasch wieder Extremismus und Gewalt entstehen«, so Dietmar Stiefel.

Gefährliche Parallelen

Klaus Muttach zeigte auf, wie Diktatoren wie Hitler stets nach gleichen Mechanismen an die Macht kommen. »Die Menschen wählen sie in freien Wahlen. Dann festigen sie ihre Macht, indem sie Andersdenkende verunglimpfen und demokratische Regeln missachten, Minderheiten zu Sündenböcke abstempeln und Krisen missbrauchen.« 

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Auch die jüngere Geschichte zeige, dass Diktatoren die Menschheit »immer in humanitäre Katastrophen führen, weil ihnen die Würde des Menschen nichts bedeutet«. Hierbei nannte er Diktatoren wie Alberto Fujimori (Peru), Hugo Chavez (Venezuela), Jair Bolsonaro (Brasilien) und Recep Erdogan (Türkei), die nach der Wahl ihre Macht in autoritäre Herrschaft verwandelten, bei der wie in der Türkei über 100 000 politisch unliebsame Staatsangestellte entlassen, Richter suspendiert und Zeitungen geschlossen wurden. 

Auch im Deutschland seien »Feinde der Demokratie« auf dem Vormarsch, wenn wie in der Weimarer Republik gegen die Politiker der demokratischen Parteien gehetzt und die freie Presse verunglimpft werde. »Um Gesinnungsschnüffelei gegen Lehrer einfach zu machen, richtet die AFD eine Denunziationsplattform ein«. Deshalb müsse der Volkstrauertag auch ein Tag der Mahnung und des Erinnerns an die Opfer der Unrechtsregime in Deutschland und der Welt sowie an alle Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung sein.  

Als Zeichen des Gedenkens an die Millionen Toten legte Muttach mit den Vorsitzenden Walter Braun (Kameradschaftsbund) und Maria Paschke (VdK-Ortsverein) bei einem Ehrensalut einen Kranz nieder. Antoniusschüler, Walter Klein für die Kirchen und der Musikverein gestalteten die Feier gegen das Vergessen mit, Mitglieder der Reservisten-Kameradschaft Acher-Renchtal hielten in Oberachern und Achern die Ehrenwache.

In Achern legte Bürgermeister Stiefel mit Vertretern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, DRK, VdK und der Reservisten-Kameradschaft einen Kranz nieder. Als Vertreter der Pfarreien sprach Pfarrer Joachim Giesler ein Gebet. Stadtkapelle, Liedertafel und Schüler des Gymnasiums gestalteten das wichtige Gedenken mit.

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