Sasbachwalden

Nach Brand: Hof wohl nicht mehr bewohnbar

Andreas Cibis
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06. Mai 2015
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Keine einfache Aufgabe war am Dienstag für die rund 70 Feuerwehrleute die Löschung des Brandes in den Sasbachwaldener Weinbergen. ©Nicole Rendler

Nicht mehr bewohnbar ist nach Einschätzung des Acherner Feuerwehrkommandanten Michael Wegel der Deckerhof in Sasbachwalden, der am Dienstag in Brand geriet. Der Sachschaden dürfte deutlich über den zuerst angenommenen 100 000 Euro liegen.

Wie geht es weiter mit der sechsköpfigen Familie Decker und dem Unternehmen von Lohnunternehmer Erwin Decker? Diese Frage beschäftigte die Bevölkerung von Sasbachwalden und Umgebung bereits am Dienstagnachmittag. »Die Hilfsbereitschaft ist groß«, erzählt Hauptamtsleiter Jürgen Zeilfelder. Vorläufig sind die Deckers teils bei Verwandten, teils bei Bekannten untergebracht. Auch wurde schon  eine derzeit leerstehende große Wohnung gefunden, die der Familie erst einmal zur Verfügung stehen soll.

»Der Wohnbereich ist nicht mehr bewohnbar«, ist die Einschätzung von Acherns Feuerwehrkommandant Michael Wegel. Das Obergeschoss und das Dachgeschoss seien direkt oder indirekt durch den Brand geschädigt, das Erdgeschoss vor allem durch das Löschwasser mitgenommen. Der Kellerbereich sei aber im Großen und Ganzen verschont geblieben. »100 000 Euro reichen nicht«, so die Einschätzung von Michael Wegel, um den entstandenen Schaden zu beziffern.
Nun müssen erst einmal Sachverständige den Schaden analysieren. Erst dann wird sich entscheiden, wie der Wiederaufbau erfolgen wird.

In fast 400 Meter Höhe
Wie Gerhard Bruder von der Feuerwehr Sasbachwalden auf Anfrage der ARZ mitteilte, sei es der Feuerwehr gelungen, das Feuer in der vorderen Gebäudehälfte, das heißt im Wohngebäude, zu halten. Der hintere Bereich unter anderem mit den Gerätschaften und Maschinen des Unternehmens sei vom Feuer ferngehalten worden. »Das haben wir geschafft«, freut sich Gerhard Bruder.

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Denn Erwin Decker hat in dem in fast 400 Meter Höhe gelegene Hof verschiedene Einrichtungen und Angebote im landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen Bereich und im Weinbau. So gibt es eine Brennerei mit Schnaps- und Likörverkauf  und Schnapsbrunnen im Hof sowie Weinbau  und Obstbau. Das Unternehmen bietet zudem Hackschnitzel für die ökologische Holzheizung an, Steillagenpflege mit Spezialmaschinen,  Forst- und Waldarbeiten, eigenen Waldanbau sowie Bagger- und Transportarbeiten. Dennoch muss erst einmal abgewartet werden, inwieweit dennoch Schäden entstanden sind. Erwin Decker hatte nach dem Brandalarm versucht, möglichst viele Fahrzeuge und Gerätschaften vor dem Feuer zu schützen, so Jürgen Zeilfelder. Während seine Frau die Kinder in Sicherheit brachte, versuchte Erwin Decker zu retten, was zu retten war. Er und seine Frau verbrachten die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus.

Ursache noch unklar
Für die Feuerwehr sei die Ausgangslage »verzwickt« gewesen, so Michael Wegel. Das Fachwerkhaus in Hanglage sei bereits eine Herausforderung für die Feuerwehr gewesen. Dazu sei der Wind gekommen, der das Feuer weiter angefacht habe. Zudem sei es nicht ganz einfach gewesen, die Leitungen zu legen. »Das war ein heikler Einsatz«, merkte auch Werner Bruder an.
Wie sich Michael Wegel erinnert, habe man aber vor einiger Zeit eine Hauptübung am nahe gelegenen Tannenhof abgehalten und sei somit auf die Unwägbarkeiten vorbereitet gewesen. Bleibt noch die Frage nach der Brandursache. Ein Brandmelder hatte im
Badbereich angeschlagen.

Dazu könne man noch nichts sagen, erklärt Karen Stürzel von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Offenburg. Ein Sachverständiger werde erst am Wochenende hinzugezogen. Zur Brandursache etwas zu sagen, sei derzeit spekulativ, meint auch Michael Wegel. Bislang gebe es allerdings keine Anzeichen, die auf Brandstiftung hindeuten würden.

Info

Hilfsangebote

Bislang gingen viele Hilfsangebote für die Familie Decker ein. Die Gemeindeverwaltung bittet, Hilfsangebote unter • 0 78 41 / 64 07 90 einzureichen. Kleider und Möbel wurden bereits angeboten, auch die Pfarrgemeinde unterstützt die Deckers. Die Familie müsse sich aber erst einmal sortieren, so Hauptamtsleiter Jürgen Zeilfelder.

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