Neuntklässler der Sasbacher Lender schnuppern in Firmen
Die Neuntklässler der Heimschule Lender in Sasbach absolvierten vom 12. bis 16. März ihr Bogy-Praktikum. Sophie Weber, die sich dazu in der Redaktion der Acher-Rench-Zeitung umschaute, berichtet dazu über die Erfahrungen ihrer Klassenkameraden.
Bogy steht für Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium und vermittelt einen ersten Einblick in die Arbeitswelt. Dazu mussten sich die Neuntklässler der Heimschule Lender, die vorige Woche ihr Praktikum absolvierten, vorab bei einem Unternehmen ihrer Wahl bewerben. Dieses Jahr schnupperten 148 Lender-Schüler in vielen verschiedenen Unternehmen – darunter große Industriebetriebe, wie Luk, die Zimmer Group und Bosch, aber auch zahlreiche kleinere Betriebe.
Gut begleitet
Für Schüler, die nicht rechtzeitig einen Praktikumsplatz finden, bot die Industrie- und Handelskammer (IHK) in der Heimschule Lender eine Veranstaltung an. Dieses Angebot nahmen zehn Neuntklässler wahr. Bisher wird das Bogy von dem jeweiligen Deutschlehrer betreut. Während des Praktikums werden die Schüler einmal von diesem Lehrer besucht. Ab dem nächstem Jahr soll mit dem neuen Bildungsplan eine Änderung geben: Dann übernimmt der Wirtschaftslehrer die Betreuung.
Die Praktikanten Timon Bareiß und Raphael Zimmer hatten sich erfolgreich bei der Firma Bosch, einem international tätigen Technologie- und Dienstleistungsunternehmen, beworben. Beide interessieren sich sehr für den Bereich IT. »Da ich Schach spiele, habe ich viel mit Datenbanken zu tun. Ich wollte unbedingt wissen, was hinter den Bildschirmen passiert«, erläutert Raphael.
Die Schülerin Charlotte Endler absolvierte ihr Bogy im Amtsgericht in Achern. Sie hatte sich hier beworben, weil ihr Opa Richter war und ihr viel Spannendes über seine Arbeit erzählte. Die Neuntklässler erhielten während ihres Bogys erste Eindrücke vom Berufsleben. Bei der Firma Bosch besuchen die zwei Praktikanten mehrere Mitarbeiter und führen kurze Interviews, in denen sie mehr über deren Aufgaben erfuhren.
Im Außendienst
Charlotte Endler konnte sich wegen Erkrankung der Richter leider nicht genauer mit diesem Amt befassen. Doch sie bekam Einblicke in das Berufsleben der Rechtspfleger im Amtsgericht: »Am Montag habe ich mich mit einer Rechtspflegerin um Betreuungsverfahren gekümmert, Akten zu Betreuungsfällen angeschaut und alte Strafakten in den Computer eingegeben. Am Tag darauf war ich mit dem Gerichtsvollzieher im Außendienst. Dort durfte ich bei der Zustellung von Vollstreckungshaftbefehlen dabei sein.«
Den Schülern hilft das Bogy, einen Beruf besser kennenzulernen und somit auch bei der späteren Berufswahl. Charlotte Endler interessiert besonders das Amt des Richters, das sich die Schülerin der Heimschule Lender später als Beruf vorstellen kann, während die zwei Praktikanten der Firma Bosch sich noch nicht auf einen bestimmten Beruf festlegen wollen, denn das Unternehmen bietet sehr viele unterschiedliche Berufe an.
Beide Schüler fühlten sich aufgrund der guten Arbeitsatmosphäre und der freien Arbeitszeiten sehr wohl in dieser Firma und könnten sich vorstellen, später mal für Bosch zu arbeiten.