Notfallpraxis für Oberkirch: KV hält sich bedeckt
Die Kassenärztliche Vereinigung will sich aktuell nicht zur Einrichtung einer Notfallpraxis beim Oberkircher Krankenhaus äußern und verweist auf laufende Gespräche.
Sie ist einer der wichtigsten Punkte bei einem künftigen Nachnutzungskonzept für das Oberkircher Kreiskrankenhaus: die Notfallpraxis. Im Konzept, das aktuell eine Umwandlung des Krankenhauses in ein Pflegeheim mit angeschlossenem Medizinischem Versorgungszentrum (MVZ) vorsieht, wird auch die Einrichtung einer Notfallpraxis beschrieben.
Eigentlich ist das Sache der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW). Die ist verantwortlich für die Organisation der ambulanten medizinischen Versorgung im Land. Doch die hält sich noch bedeckt. Einen Fragenkatalog dieser Zeitung wollte sie auf Anfrage nicht beantworten. Man habe sich noch einmal mit den Beteiligten ausgetauscht und „wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir uns zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht zu dem Themenbereich äußern möchten“, erklärte Swantje Middeldorff, Pressereferentin in der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Kassenärztlichen Vereinigung. „Sie können sicher sein, dass wir vor Ort an den Gesprächen beteiligt sind, aber wir stehen noch ganz am Beginn der Planungen und Gespräche. Es ist daher eindeutig zu früh, sich zu äußern.“, so Middeldorff. Hinzu komme, dass das Bundesgesetz zur Reform des Notfalldienstes nun wohl aller Voraussicht nach doch erst in der nächsten Legislaturperiode verabschiedet werde. Es sei aber wichtig, diese Vorgaben für zukünftige Projekte auch im Ortenaukreis mit zu bedenken.
In Oberkirch und dem Renchtal herrscht die Sorge vor, dass es am künftigen Klinikstandort Oberkirch keine Notfallversorgung mehr geben könnte. Landrat Frank Scherer hat unter anderem bei der Vorstellung des Nachnutzungskonzepts und auch danach darauf verwiesen, dass bei einer Ablehnung durch die KV möglicherweise der Kreis selbst die Notfallpraxis einrichten und betreiben könnte. Dazu braucht es aber die Zustimmung des Kreistags.
Gemeinsame Forderung
Sowohl die Städte und Gemeinden des Renchtals haben in ihrer gemeinsamen Resolution zum Nachnutzungskonzept auf die Bedeutung der Notfallpraxis hingewiesen und sie eingefordert. Auch der Runde Tisch Krankenhaus Oberkirch und der Förderverein Ortenau Klinikum Oberkirch drängen auf die Einrichtung der Notfallpraxis.
Positiv: Die Gespräche zwischen KV und Kreis deuten darauf hin, dass möglicherweise an einer gemeinsamen Lösung für Oberkirch und das Renchtal gearbeitet wird.