Oberachern Nistgelegenheit für Turmfalken

Einen Nistkasten für Turmfalken brachte die Feuerwehr Achern am Turm der ehemaligen Ziegelfabrik Kegelmann in Oberachern an. ©Michaela Gabriel
Am Schornstein der ehemaligen Ziegelfabrik Kegelmann in Oberachern soll ein Turmfalken-Paar nisten. Einen passenden Nistkasten für die kleinen Raubvögel hat die Feuerwehr Achern mit Hilfe ihrer Drehleiter in rund 30 Metern Höhe angebracht. Gebaut hat die Nistgelegenheit nach Vorgaben des Naturschutzbundes Nabu Günther Rosenbaum vom Heimat- und Verschönerungsverein Oberachern.
Die Höhe passt
„Wir haben vom Eigentümer die Genehmigung erhalten, dass der Nistkasten dort hängen kann, so lange der Turm steht“, sagt der HVO-Vorsitzende Bernhard Keller. Er sei den drei Feuerwehrleuten dankbar, die die Befestigung in halber Höhe des seit 20 Jahren stillgelegten Kamins übernommen haben: „Höher reichte die Leiter nicht. Aber die Höhe ist richtig für die Turmfalken“, so Keller.
Beraten hatte ihn Franz Panter vom Vorstandsteam des Nabu Bühl/Achern, der in Oberachern wohnt. „Wichtig war, dass der Kasten so ausgerichtet wird, dass die Vögel in der Sommerhitze da oben nicht von der Sonne gegrillt werden“, sagt er. Turmfalken kämen bereits rund um den Bienenbuckel vor, man sehe sie häufig. Ihnen Nistmöglichkeiten anzubieten sei richtig. Der Naturschutzbund plane bereits den Einbau einer Nistmöglichkeit im Turm der Illenau, sobald die Sanierung dort abgeschlossen sei, heißt es.
Turmfalken sind etwa 35 Zentimeter groß und haben eine Flügelspannweite von rund 75 Zentimetern. Sie jagen bevorzugt Mäuse und kleine Singvögel. Zum Brüten nutzen sie oft Nischen in hohen Bauwerken. Ihr Bestand war in den 1980er Jahren sehr gering, hat sich jedoch seitdem erholt. Das Anbringen von Nistkästen an hoch gelegenen Plätzen trägt dazu bei, die Art zu unterstützen, die aktuell nicht in ihrem Bestand gefährdet ist.
Der Schornstein der ehemaligen Ziegelfabrik in Oberachern ist 58 Meter hoch und steht auf einem Gelände, das zu einem Wohngebiet mit 14 Baugrundstücken entwickelt werden soll. Der Gemeinderat beschloss im Frühjahr 2021 die Aufstellung eines Bebauungplans. Weil ein Fauna-Flora-Habitat (FFH) angrenzt, müssten umfangreiche Untersuchungen stattfinden, kündigte Bürgermeister Dietmar Stiefel damals an. Die Produktion von Backsteinen endete in Oberachern 2003 nach mehr als 100 Jahren.