Oberkirch: Abschied vom Windradstandort auf der Schwend
Neue Erkenntnisse über das Vorkommen artgeschützter Tierarten im Bereich der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Oberkirch-Renchen-Lautenbach haben die Städte und Gemeinden bewogen, die Windradstandortplanung zu den Akten zu legen. Nach einem Abstimmungsgespräch im Juni mit dem Regierungspräsidium Freiburg macht es nach Einschätzung der Verwaltungsgemeinschaft keinen Sinn, die Planungen fortzusetzen. Nach dem Vorranggebiet im Bereich des »Kutschenkopf« verabschiedet sich die Stadt damit auch vom Standort Schwend (wir berichteten bereits ausführlich), an dem bislang noch festgehalten wurde. Grund sind das Vorkommen von Uhu, Wanderfalke und Wespenbussard.
Der Gemeinderat Oberkirch nahm davon am Montagabend Kenntnis, in der vergangenen Woche hatte sich auch bereits Lautenbach mit dem Thema befasst. »Wir sollten jetzt die Konsequenzen ziehen«, bedauerte Oberbürgermeister Matthias Braun, dass die Städte und Gemeinden bislang viel Geld in die Planungen gesteckt hatten. Weitere teure Untersuchungen sollten deshalb unterbleiben. Dass das Regierungspräsidium seine Ansicht ändert, sei mit Blick auf die vorkommenden geschützten Vogelarten nicht zu erwarten. Der Standortbereich Schwend sei zu einem besonders geschützten Lebensraum »mutiert«. Aufgrund der Betroffenheit von gleich vier Vogelarten und möglicherweise auch Fledermausarten, die auf der Roten Liste stehen, sieht das Regierungspräsidium »keinen erfolgsversprechenden Ansatz«. Braun empfahl deshalb, die Planung »einzufrieren«. Wenn Anträge von Unternehmen kämen, die Windräder bauen wollten, solle die Verwaltungsgemeinschaft, die sich am Donnerstagabend nochmals mit dem Thema befassen wird, eine Veränderungssperre erlassen.
Die Kommunen selbst sollten »keinen Cent mehr in die Planung investieren«, empfahl der OB den Aufstellungsbeschluss vom 25. Juli 2012 aufzuheben. Der Gemeinderat folgte dieser Einschätzung ohne Diskussion.