Klimaschutz im Renchtal

Oberkircher Bürger sollen beim Klimaschutzkonzept mitreden

Katharina Reich
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24. November 2020

Oberbürgermeister Matthias Braun an der neuen E-Ladestation am Oberkircher Bahnhof: Der Ausbau der E-Mobilität ist ein Baustein für mehr Klimaschutz in Oberkirch. ©Katharina Reich

 Die Coronakrise ist überall Thema Nummer eins. Der Klimawandel bleibt dennoch eines der drängendsten Probleme weltweit. Auch die Stadt Oberkirch engagiert sich im Klimaschutz. 

Der Beschluss des Gemeinderats im Februar, ein Klimaschutzkonzept zu erarbeiten, geht auf einen Antrag  der Grünen zurück. In der Sitzungsvorlage für die Gemeinderatssitzung, in der die Fraktionen ein  Klimabündnis schmiedeten, war über viele Seiten zusammengefasst, was die Stadt Oberkirch  bereits alles unternimmt, um mit lokalen Maßnahmen dem Klimawandel entgegenzutreten. 

Umfangreichster Bestandteil dieser Übersicht ist der Bereich Energiewirtschaft. Hier ist zu lesen,  dass im Jahr 2018 in Oberkirch bereits 958 Anlagen zur regenerativen Energiegewinnung am  Netz waren. Hauptsächlich sind das private Fotovoltaikanlagen. Die Stadt unterstützt die  regenerative Energiegewinnung mit der Bereitstellung von Dachflächen für sogenannte Bürger-Solaranlagen.

 
Durch die Sanierung der Straßenbeleuchtung und die Umstellung auf LED-Technik  spart die Stadt Strom und damit auch CO2-Ausstoß. Innerhalb von 20 Jahren werden durch diese  Maßnahmen 7884 Tonnen CO2 eingespart. Um in den städtischen Gebäuden Energie zu sparen,  finden sechsmal jährlich Gebäudebegehungen durch Hausmeister und Energieberater statt.  Dabei werden technische Einrichtungen kontrolliert und Handlungsempfehlungen an das  Sachgebiet Hochbau und Gebäudemanagement formuliert.  

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Als effiziente Absenkung von CO2 nennt die Sitzungsvorlage auch das Holz des Stadtwalds. Hier  werden jährlich 2900 Festmeter Holz geschlagen. 70 Prozent davon werden langfristig in  Holzprodukten genutzt, 20 Prozent landen in der Verbrennung und zehn Prozent verbleiben als  Totholz im Wald. Jährlich werden auf dieses Weise 2500 Tonnen CO2-Äquivalente entnommen.  1750 Tonnen davon bleiben langfristig gebunden. 2016 hat die Stadt Oberkirch beschlossen, den Nutzungssatz um 15 Prozent zu senken und den Holzbestand in zehn Jahren um geschätzte 10 000 Vorratsfestmeter zu erhöhen. Dieses „Mehr“ an Wald bindet dann zusätzliche 9000 Tonnen  CO2 aus der Atmosphäre. Um den Wald in seiner Anpassung an die rasante Klimaerwärmung zu  unterstützen, wird neben der Naturverjüngung  eine zusätzliche Bepflanzung mit wärmeliebenden  und trockenresistenten Baumarten wie Traubeneiche, Hainbuche und Wildkirsche vorgenommen.  

Auch in Sachen Mobilität ist die Stadt Oberkirch für den Klimaschutz aktiv. Der Ausbau der  Elektromobilität geht voran. Inzwischen gibt es in Oberkirch sieben Möglichkeiten,  Elektrofahrzeuge aufzuladen. Zuletzt haben Stadt und Stadtwerke die Ladestation am  Oberkircher Bahnhof in Betrieb genommen. Sowohl Stadt als auch Stadtwerke nutzen selbst  Elektrofahrzeuge als Dienstwagen. Auch das Fahrrad spielt beim Thema Mobilität eine wichtige  Rolle. Seit 2002 hat die Stadt Oberkirch 14,5 Kilometer Radwegstrecke gebaut. 

Mit dem Klimaschutzkonzept soll sich nun noch mehr tun. „Der Klimaschutz ist eines der drängendsten Probleme weltweit. Eine nachhaltige Lösung kann aber nur durch  möglichst breites lokales Handeln gefunden werden. Das Klimaschutzkonzept bildet dabei  konkrete Maßnahmen ab, mit welchen die für Oberkirch zu erarbeitenden Klimaschutzziele  umgesetzt werden können“, erklärt Oberbürgermeister Matthias Braun den Zweck. Voraussetzung für das Konzept sei die Erarbeitung einer CO2-Bilanz und  eines Maßnahmenkatalogs.  Braun ist sich sicher, dass das Konzept nur dann Akzeptanz finde,  wenn es von möglichst vielen Akteuren der Zivilgesellschaft der Stadt erarbeitet, mitgetragen und  umgesetzt werde. Das Konzept werde zum einen mit regionalen Energieagenturen erarbeitet.  Zum anderen sollen auch die Bürger, Vertreter der Vereine, Unternehmen und  Schulen beteiligt werden. Abschließend wird das Klimaschutzkonzept vom Gemeinderat  verabschiedet, vorher vom Jugendgemeinderat und dem Beirat für Natur- und Umweltschutz  beraten. 

Braun kann sich vorstellen, dass das Konzept den Ausbau von Fotovoltaikanlagen auch  auf Freiflächen sowie den Ausbau der E-Mobilität beinhalten wird. Auch die Förderung von  bürgerschaftlichem Engagement in Sachen Klimaschutz wäre eine mögliche Maßnahme.  

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