Oberkircher CDU drängt auf Erhalt der Geburtshilfe vor Ort
Die CDU-Fraktion im Oberkircher Gemeinderat hat nochmals einen Anlauf unternommen, um die Geburtshilfe im Oberkircher Klinikum zu halten.
In einem Brief an die Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion zur Krankenhaus-Entscheidung erinnert Fraktionschef Michael Braun seine Parteifreunde an das sogenannte Ortenauprogramm, welches vor der letzten Kommunalwahl verabschiedet worden war. Darin heißt es im Kapitel »Zukunft unserer Kliniken« unter anderem: »Das flächendeckende Angebot auf hohem medizinischen Niveau soll erhalten bleiben. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat die Richtigkeit des Konzepts der flächendeckenden Versorgung bestätigt. Durch diese Aufstellung unseres Ortenau-Klinikums wird ein wichtiger Versorgungsbeitrag für den ländlichen Raum geleistet.« Der Fraktionsvorsitzende betont, dass die in dem aktuellen Programm der CDU geforderte Versorgung des ländlichen Raums durch die bisherigen Beschlüsse in den Gremien des Kreistages ad absurdum geführt werde.
Viele Punkte sprechen für Oberkirch
Gerade mit der Schließung der Geburtshilfe in Oberkirch und der Zentralisierung und Verlegung nach Achern werde der Beschlusslage der CDU-Ortenau in keiner Weise Rechnung getragen. Die CDU-Fraktion erwähnt dann im weiteren Verlauf des Schreibens einige Punkte, die in der nächsten Sitzung des Kreistages unbedingt Berücksichtigung finden müssen. So könnte die Geburtshilfe nach Auffassung der Klinikleitung auch in Oberkirch zusammengelegt werden. Vor dem Hintergrund der schwierigen Personalgewinnung, gerade von Ärzten, seien die beiden Belegärzte in Oberkirch in diesem Bereich eine wichtige Voraussetzung, weil sie mehr Dienst machen könnten als in Achern. Oberkirch liege in der nördlichen Ortenau zentraler und könnte den ländlichen Raum besser abdecken und versorgen als ein Standort in Achern. Des Weiteren beträgt die Fahrzeit zur Mutter-Kind-Klinik in Offenburg ca. sieben Minuten weniger als von Achern.
Die CDU-Fraktion wirft in ihrem Schreiben nochmals die Frage auf, wie der Standort Achern die Anzahl an Geburten aus Oberkirch überhaupt aufnehmen kann. Oberkirch habe bereits heute etwa 100 Geburten mehr als Achern, da die Beliebtheit der Station nicht nur bei den Müttern, sondern auch beim Personal sehr groß sei. Die Zusammenlegung der Geburtshilfe in Achern würde zu einer weiteren Überlastung der Abteilung in Offenburg führen, die heute schon an ihre Grenzen stoße.
Braun: »Das muss es uns wert sein«
Michael Braun erwähnt in seinem Schreiben auch, dass Landrat Frank Scherer immer klar davon gesprochen hat, dass das Ortenau Klinikum nicht auf Rendite angewiesen ist. Ihm sei bewusst, dass die Zusammenlegung der Geburtshilfe in Oberkirch Geld kostet. »Die gesundheitliche, flächendeckende, medizinische Versorgung muss uns dies wert sein.«
Der Klinikstandort Oberkirch könnte durch den Erhalt der Geburtshilfe für die Zukunft gestärkt werden. Ebenso könnten die CDU-Kreisräte glaubwürdig zeigen, dass programmatische Aussagen keine leeren Worthülsen seien. Nicht zuletzt sei dies eine Frage der Glaubwürdigkeit, ist die CDU-Fraktion im Oberkircher Gemeinderat überzeugt.