Oberkirch

Oberkircher Krankenhaus in Prüfschleife

Rüdiger Knie
Lesezeit 3 Minuten
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01. Juni 2017
Über die Krankenhauszukunft in Oberkirch machte sich der Gemeinderat in Bad Peterstal Gedanken.

Über die Krankenhauszukunft in Oberkirch machte sich der Gemeinderat in Bad Peterstal Gedanken. ©Rüdiger Keller

Über die Zukunft des Krankenhauses in Oberkirch hat sich der Gemeinderat Bad Peterstal-Griesbach ausgetauscht. Der Wunsch dieses zu erhalten sei da. Fraglich sei aber beispielsweise, ob man für die kleineren Häuser noch ausreichend Personal finde.

Ihre Freude über den Erhalt des Ortenau-Klinikums Oberkirch drückte Inge Bayer (FWV) in der Gemeinderatssitzung in Bad Peterstal-Griesbach am Dienstagabend aus. Oberkirch sei ein wichtiger Standort für die Erstversorgung und für Notfälle, sagte sie beim Tagesordnungspunkt »Anregungen aus dem Gemeinderat«. »Wir sollten auch bei den Öffnungszeiten der Ambulanzen am Ball bleiben.« Ein kleines Krankenhaus sei für die Patienten familiärer als ein Groß-Klinikum mit hoher Frequenz. Aus Sicht Bayers sei es sinnvoll, bei den Gesprächen über mögliche Einsparungen alle mit ins Boot zu nehmen und dabei auf Schnellschüsse zu verzichten. 

Nüchterne Einschätzung

Nüchterner war die Einschätzung von Bürgermeister Meinrad Baumann, der als FWV-Kreisrat über die Zukunft des Ortenau-Klinikums mitentscheidet. Neun Klinik-Standorte gibt es im Ortenaukreis. Jedem von uns wäre es das Liebste, wenn es so bliebe, wie es ist. Über den Bedarf, Fragen der Qualität und der Personalausstattung sowie möglicher Synergien wüssten die Kreisräte noch zu wenig.  »Deshalb hat der beratende Krankenhausausschuss einstimmig den Prüfauftrag für drei Varianten erteilt«. Den Erhalt aller neun Standorte, eine zweite Variante mit drei Kliniken im Kreis und eine Dritte mit vier Häusern. »Für mich ist das der Startschuss für eine Strukturdebatte.« Die müsse angesichts wachsender Defizite geführt werden.

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Ein großes Fragezeichen: »Wie findet man Personal für die kleineren Häuser?« Sein Fazit: »Der Wunsch zum Erhalt ist da, das Ergebnis ist offen.« Ob der Standort Oberkirch für fünf, zehn oder 15 Jahre erhalten werden könne, lasse sich derzeit nicht sagen. Die Verweildauer in Krankenhäusern werde geringer, die Zahl stationärer Aufenthalte sinke zugunsten ambulanter Behandlungen. Er appellierte an die Bürger im Renchtal, das Oberkircher Krankenhaus zu nutzen. Georg Kimmig (CDU) teilte die Auffassung Baumanns bezüglich der Probleme bei der Personal-Rekrutierung. Auch die Entscheidung der Patienten über den Behandlungsort falle nicht immer zugunsten des nächsten Krankenhauses aus: »Wenn ich selbst Patient bin, suche ich die bestmögliche Versorgung.« 

Andreas Kimmig (SPD) sah den Wunsch nach Erhalt des Oberkircher Standortes. Wohin die Entwicklung des Ortenau-Klinikums gehe, darüber werde es noch viele Beratungen geben. »Das steckt jetzt alles in den Prüfaufträgen drin.«

Baumann erinnerte an ein Grundproblem vieler Krankenhäuser: »Sie können unter normalen Umständen nicht mehr auskömmlich arbeiten. Da stimmt etwas im System nicht.« Er erinnerte daran, dass ein Erhalt aller Standorte eine Erhöhung der Kreisumlage mit sich bringen könne. »Das Geld steht dann für andere Dinge in der Gemeinde nicht mehr zur Verfügung.«

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