Oberkircher »Löwen« halfen mit 400 000 Euro Spendengeldern
Der Lionsclub Oberkirch-Schauenburg feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Das ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch Gelegenheit zurückzuschauen, wie sich der Club in Oberkirch gegründet und entwickelt hat. Heute: Aktivitäten und Motivationen.
Mit 20 Jahren ist der Lions Club Oberkirch-Schauenburg immer noch ein relativ junger Club. Die ersten Lions Clubs in Deutschland wurden 1951 gegründet. Doch die Motivation ist stets dieselbe geblieben: dort Hilfe zu geben, wo es nötig ist und wo staatliche Förderung oft nicht hinkommt.
Schon in der Gründungsphase vor 20 Jahren finanzierte der gerade erst entstehende Club einer Oberkircher Familie ein »Therapie-Tandem«, das dem behinderten Sohn ganz neue Möglichkeiten der Mobilität einräumte. Wenige Jahre später kam den Oberkircher Clubmitgliedern das Schicksal eines polnischen Mädchens zu Ohren, das wegen der Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ohne rechte Hand zur Welt gekommen war. Der Club finanzierte dem Mädchen eine moderne Prothese.
Neben diesen spektakulären Hilfsaktionen haben sich die »Schauenburger« aber auch Geselligkeit und kulturelles Wirken auf die Fahnen geschrieben. So fand im Präsidentenjahr Ulrich von Schauenburgs wieder ein großes Burgfest auf der Schauenburg mit Mittelalter-Spektakel statt, das großen Zuspruch fand. Unten im Tal gab es zwei »Italienische Nächte« an der Bachanlage.
Zusammenhalt gestärkt
Diese Aktivitäten sorgten nicht nur für Erlöse, die verschiedenen guten Zwecken dienten, sie bewiesen auch die Wirksamkeit des Clubs nach außen hin und dienten zugleich als Kraftfelder im Innern, die den Zusammenhalt der stetig wachsenden kleinen Gemeinschaft stärkte. Noch heute gilt intern: Wer eine Idee hat, wird schnell Mitstreiter bei der manchmal aufwändigen Organisation finden.
Die Musik ist ein weiterer kultureller Schwerpunkt der Lions: Seit vielen Jahren finden immer wieder große Konzerte statt, anfangs vom Luftwaffen-Musikkorps, später von einem Jugendchor aus Sankt Petersburg. Eindrucksvoll an Pfingsten 2018 war auch die von Jörg Ammann gegründete »Manhattans Big Band«, die ein begeisterndes Konzert in der ausverkauften Erwin-Braun-Halle gab.
Aus solchen Initiativen entwickelten sich auch Dauer-»Events«, die sich jährlich wiederholten: zum Beispiel der Hefezopfverkauf auf dem Weihnachtsmarkt, der jährliche Adventskalender, der für viele schöne Bescherungen sorgt oder, ganz aktuell, das Mitsommerfest mit Entenrennen im Gewerbekanal, seit einigen Jahren ein echter »Renner«.
Darüber hinaus entwickelten sich auch gemeinschaftliche Aktivitäten mit anderen Service-Clubs, beispielsweise den Rotariern: Seit vielen Jahren ist ein Benefiz-Golfturnier in Urloffen fest verankert; beide Clubs sponsern auch die Aktion »Team4winners«, welche die sportliche Betätigung der Schuljugend fördert. Und nicht zuletzt haben sich auch vereinsinterne Traditionen gebildet: Spargelessen und Weihnachtsfeier, eine mehrtätige Entdeckungsreise, deren Ziel der jeweilige Präsident bestimmen darf, und natürlich die jährliche Präsidentenfeier. In Kürze wird Hansjörg Schnurr inthronisiert werden, der die zweite Hälfte des Jubiläumsjahres organisieren wird.
Beim Jubiläumsfest für Freunde und Sponsoren des Clubs im Frühjahr im Vinotorium der Winzer eG konnte die amtierende Präsidentin Liane Karden-Krauß eine Bilanz der guten Taten in 20 Jahren ziehen. Es gelang, mehr als 400 000 Euro für gute Zwecke zu sammeln. Immer wieder haben Altenheime, Kindergärten, Schulen und Einrichtungen für Behinderte und psychisch Erkrankte von den Aktivitäten der Lions profitiert.
Neue Freundschaften
Gründungspräsident Johannes Huber, der zu den »Drahtziehern« der damals neuen Vereinigungen zählte, nannte dabei auch einen anderen wichtigen Aspekt der Lions-Bewegung: »Es sind dadurch Freundschaften entstanden, die es sonst nie gegeben hätte.«