Oberkirchs Landfrauen informierten sich rund ums Herz
Herzspezialist Friedhelm Beyersdorf hielt bei den Lanfrauen in Oberkirch einen Vortrag über das Herz.
„Was Ihnen Ihr Herz nicht verzeiht und wie Sie es schützen können“ war Thema des Bezirkslandfrauen-Nachmittags, zu dem sich am Mittwoch gut 150 Mitglieder im „Gaisbacher Hof“ eingefunden hatten. In einem gut einstündigen, mit Bildern und Videosequenzen anschaulichen Vortrag zeigte Chirurg Friedhelm Beyersdorf auf, dass das Herz etwas Besonderes ist, weit mehr als die reine Organfunktion. Gerade deshalb sei es wichtig, es zu schützen und zu pflegen.
Interessant waren auch die Ausführungen des Chirurgen zu Herzoperationen, Kunstherzen und den neuesten Entwicklungen in der Medizin. Zunächst verwies Beyersdorf auf die unglaubliche Leistung des Herzens, das seine Funktion ab dem 22. Tag der Schwangerschaft übernimmt. Das Herz schlägt etwa 100 000 Mal am Tag und pumpt dabei bis zu 10 000 Liter Blut durch die Blutgefäße – im Durchschnitt 81 Jahre oder länger. Im Laufe eines Lebens schlägt das Herz rund drei Milliarden Mal. Doch sei das Herz ist viel mehr als eine Pumpe. Es kommuniziert mit dem Gehirn auf verschiedenste Weise und gilt als Sitz unserer Gefühle und Emotionen, was schon im Altertum bekannt war. Videos zeigten das Zusammenspiel der Bestandteile des Herzens und seine Entwicklung in der Evolution – „eine unglaubliche Leistung der Natur“, so der Referent.
„Schützen“ war deshalb das Thema, das Friedhelm Beyersdorf besonders am Herzen lag - und entsprechend lauteten auch seine Ratschläge. Während die Autos regelmäßig gewartet und durch Sensoren und Diagnosesysteme überprüft werden, wissen viele Menschen über ihre Gesundheit zu wenig Bescheid und gehen zu selten zum Tüv beim Hausarzt, bedauerte er. Dabei sei es wichtig, über seinen Blutdruck und den Blutzucker ebenso Bescheid zu wissen, wie über die Blutfette und den Zustand der Arterien. Risikofaktoren gelte es zu vermeiden – das Rauchen vor allem, auch von überflüssigen Pfunden sollte man sich verabschieden, vor allem Rettungsringe um die Taille seien eine ernste Gefahr. Das Bauchfett produziert Entzündungsstoffe und Übergewicht ist oft gekoppelt mit Diabetes, Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten – eine fatale Kombination. „Jeder Zentimeter weniger lässt das Herz aufatmen“, so der Mediziner. Man sollte sich ausreichend bewegen, der Zeitmangel sei keine gute Ausrede. Den Fahrstuhl sollte man meiden, mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, 30 Minuten Bewegung dreimal in der Woche seien ein guter Anfang.
Ausgewogene Ernährung
„Dass wir immer länger leben, haben wir natürlich auch der Medizin zu verdanken“, sagt er, doch auch einer ausgewogenen Ernährung, bei der sogar Rotwein in Maßen erlaubt sei. Besonders eindrucksvoll wurde es, als Beyersdorf von Herztransplantationen berichtete, von einer Warteliste von fünf Jahren, bis ein Spenderherz zur Verfügung steht und von der „Hochdringlichkeitsliste“, die immer noch neun Monate umfasst.
Unter tosendem Beifall der Landfrauen dankte die Bezirksvorsitzende Lore Sälinger dem Referenten für seine spannende und humorvolle Art, wie er das komplexe Thema dargestellt und den Zuhörerinnen nahegebracht hatte.