Oberkirchs »Vinotorium« setzt Maßstäbe
Der Oberkircher Winzer eG ist mit dem Erweiterungs- und Neubau am Standort in Oberkirch ein großer Wurf gelungen. Herzstück ist das außergewöhnliche »Vinotorium«, das am Mittwochabend feierlich eingeweiht wurde. Die 3,6 Millionen-Euro-Investition ebnet dem Unternehmen den Weg in die Zukunft.
Da kam selbst der Minister nicht mehr aus dem Staunen heraus: Peter Hauk, im Land verantwortlich für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, war mächtig beeindruckt von dem, was die Oberkircher Winzer da in einem Jahr Bauzeit verwirklicht haben. Der Erweiterungs- und Neubau beherbergt ein neues Flaschenlager, das 1000 Paletten und bis zu 700000 Flaschen aufnehmen kann, einen über 800 Fässer zählenden Barrique-Keller und ein »Vinotorium«, das jetzt schon zu den außergewöhnlichsten Weinverkostungsräumen im Land zählt (wir berichteten bereits ausführlich).
Am Mittwoch wurde auch das »Herzstück« der 3,6 Millionen-Euro-Investition offiziell eingeweiht und was Rang und Namen in der Weinwirtschaft hat, war angereist, um sich von dem gelungenen Projekt zu überzeugen. Es bewältigt die Raumprobleme, die die Oberkircher Winzer eG in der Vergangenheit plagten, verhilft zu einer Optimierung der Arbeitsabläufe und zu modernen Lagermöglichkeiten der wertvollen Weine in den Barriquefässern. »Eine der bedeutendsten Investitionen in der Geschichte der Oberkircher Winzer« sei das gewesen, betonte Geschäftsführer Markus Ell bei der Begrüßung der geladenen Gäste am Mittwochabend. Mit dem Erlebnisraum »Vinotorium«, in dem allein 18 Tonnen Lehm verarbeitet wurden und der in Form und Atmosphäre an eine Kirche erinnert, habe man sich einen langgehegten Wunsch erfüllt.
»Sie sind auf der Höhe der Zeit«, bescheinigte Minister Peter Hauk dann auch den Oberkircher Winzern. Der Neubau, der mit Geldern der europäischen Union gefördert wurde, habe Struktur und Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Die Oberkircher Winzer eG habe in Sachen Qualität längst eine Vorreiterrolle übernommen und mit der Kooperation mit dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein in Kappelrodeck einen Meilenstein gesetzt: »Das ist genau der richtige Weg.«
Das bestätigte auch Roman Glaser, Präsident des baden-württembergischen Genossenschaftsverbands. Die Oberkircher Winzer seien ein dynamisches Unternehmen und die größte Winzergenossenschaft in der Ortenau: »Sie finden auf die Herausforderungen der heutigen Zeit die richtigen Antworten.« Das »Vinotorium«, lobte Glaser, »setzt Maßstäbe.«
Großes Lob gab es auch vom Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, Peter Wohlfahrt: Vorbildlich und beispielgebend für Baden sei es, was von den Oberkircher Winzern geleistet werde: »Ein herausragendes Unternehmen mit Alleinstellungsmerkmal.«
Die Oberkircher Winzer eG habe einmal mehr mit ihrer Kreativität und ihrem Ideenreichtum überzeugt, das »Vinotorium« sei eine »echte Bereicherung«, sagte Oberbürgermeister Matthias Braun, der die Investition als ein Bekenntnis zur Landwirtschaft, zum Weinbau und zum Standort Oberkirch würdigte. Wie im Anschluss auch Vorstandsvorsitzender Franz Männle danke Braun dem Minister für die Einstufung der erlittenen Frostschäden als Naturkatastrophe. Beide verbanden damit die Forderung, Landwirte und Winzer mit den drohenden finanziellen Folgen nicht allein zu lassen.