Önsbacher Räte sind klar für Tempo 40 auf B3-Ortsdurchfahrt
Der Önsbacher Ortschaftsrat empfiehlt mehrheitlich Tempo 40 auf der Renchener Straße (B3). Dass gleichzeitig in der engeren Schwarzwaldstraße weiter teils 50 gefahren werden darf, gefällt nicht jedem.
Der Önsbacher Ortschaftsrat tagte am Dienstag erstmals wieder in Zeiten der Corona-Pandemie. Um die Abstandsregelung einhalten zu können, fand die Sitzung, in der Räte wie Besucher Mund- und Nasenschutz trugen, in der Grundschulaula statt. Ein zentrales Thema war die überhöhte Geschwindigkeit, mit der viele motorisierte Verkehrsteilnehmer im Ort unterwegs sind. Auslöser einer intensiven Diskussion war der Vorschlag der Verwaltung, bei einem Lärmaktionsplan zu prüfen, ob eine Begrenzung auf der B3 (Offenburger Straße) auf 40 Stundenkilometer erwirkt werden soll.
Weniger Lärm als Ziel
Ortsvorsteherin Christine Bär erinnerte eingangs an den Lärmaktionsplan, der auf der Grundlage der dritten Stufe der Lärmkartierung der Landesanstalt für Umwelt für Hauptverkehrsstraßen mit einem Aufkommen von über 3 Millionen Kraftfahrzeugen jährlich erstellt wurde. Er hat das Ziel, die Ergebnisse der Lärmkartierung zu analysieren und bei Bedarf Lärmminderungsmaßnahmen zu erarbeiten. In Achern sind diese Rahmenbedingungen auf vier Straßenabschnitten gegeben: in den Ortsdurchfahrten der B 3 Önsbach und Fautenbach, in Mösbach im Zuge der L 88 sowie in der Acherner Hauptstraße. Die Verwaltung empfiehlt in den drei Ortsdurchfahrten eine Reduzierung auf Tempo 40, um so weniger Lärm und Schadstoffemissionen und mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu bewirken. Angestrebt werde eine einheitliche Regelung für alle drei Ortsdurchfahrten, die dann als Empfehlung auch für die anderen Ortsdurchfahrten übernommen werden könnte, erklärte Rösch.
„Damit haben wir dann genau das Dilemma, das wir schon lange befürchtet haben“, bedauerte Reinhard Renner. Auf der größten und breitesten Straße, der Ortsdurchfahrt, werde die Geschwindigkeit reduziert, auf der engeren Schwarzwaldstraße sei hingegen streckenweise Tempo 50 erlaubt, teilweise aber auch Tempo 30 – es bleibe ein „Flickenteppich“. Wie Eva König wollte auch er wissen, weshalb in der Ortsdurchfahrt Tempo 40 vorgeschrieben werden soll, denkbar sei ja auch Tempo 30.
Genau da hakte Klaus Pflüger ein: Nirgends im Aktionsplan werde Tempo 40 vorgeschlagen; wenn die Geschwindigkeit begrenzt werden soll, dann auf Tempo 30, schlug er vor.
Tempo 40 als Mittelweg
Bernd Herr schilderte als Anwohner der Offenburger Straße den enormen Lärm – auch nachts – durch hohe Geschwindigkeiten. Er sah Tempo 40 als Mittelweg. Allerdings müsse dafür erheblich mehr kontrollieren, so die einhellige Meinung. Thomas Köninger und Nicole Stulz verwiesen auf Ortsdurchfahrten im Kinzigtal und Hanauerland, wo Autofahrer eher durch die ständige Tempo 30-Vorgaben gestresst seien; Tempo 40 finde deutlich mehr Akzeptanz.
Mit großer Mehrheit empfahl der Rat Tempo 40 und vermehrte Kontrollen in der Ortsdurchfahrt. Klaus Pflüger plädierte hingegen für Tempo 30, Eva König enthielt sich.