»Offener Mittwoch-Treff« blickt auf 15 Jahre zurück
Auf 165 Veranstaltungen können die Macher des Oppenauer Offenen Mittwoch-Treffs nach 15 Jahren zurückblicken. Die monatliche Zusammenkunft hat sich inzwischen bei den Senioren der Stadt etabliert.
Anfang Februar wurde im Oppenauer Bruderpark das 15-jährige Jubiläum des Offenen Mittwoch-Treffs gefeiert, bei dem auch die Mitbegründerin und bisherige Leiterin Gerda Fischer verabschiedet wurde. Im Rahmen dieser Feier erfuhren die Teilnehmer, wie dieser Treff für ältere Bewohner entstanden war und sich entwickelt hatte.
Der Ursprung geht auf das Jahr 2001 zurück. In diesem Jahr fand unter dem Bürgermeister Thomas Grieser in Oppenau eine Umfrage statt, was in der Gemeinde gut ist und was verbesserungswürdig wäre. Drei Arbeitskreise bildeten sich daraufhin. Das waren der Arbeitskreis (AK) »Wirtschaft«, der AK »Stadtentwicklung« und der AK »Umwelt, Natur, Soziales«. Aus dem letztgenannten Arbeitskreis ging der »Offene Mittwoch-Treff« im Bruderpark hervor.
Die Initiatoren waren Gerda Fischer und Maria Breger. Zwar finden in der katholischen Pfarrgemeinde auch regelmäßig Veranstaltungen für Senioren (Altenwerk) statt, ebenso bietet die Arbeiterwohlfahrt Kaffeenachmittage und Ausflugsfahrten für die Senioren an, aber nicht alle fühlen sich davon angesprochen. Deshalb wollten Fischer und Breger unabhängig davon etwas auf die Beine stellen. Gemeinsam taten sie dies elf Jahre lang bis zur tödlichen Erkrankung von Maria Breger. Sie war, wie Gerda Fischer sagt, meist die treibende Kraft und die durch ihre Weiterbildung in Bezug auf Seniorenarbeit immer wieder viel Material und Ideen beisteuerte.
Raum wurde gefunden
Gerda Fischer kümmerte sich vor allem um das Organisatorische. Zunächst musste die Raumfrage geklärt werden. Im Jahr 2001 war der Bruderpark als betreute Seniorenwohnanlage eröffnet worden und ohne lange zu überlegen, gaben Manfred Roth, Geschäftsführer des Vincentiushauses, und die Eigentümergemeinschaft grünes Licht, dass die Veranstaltung an jedem 1. Mittwoch des Monats in der Allerheiligenstube stattfinden kann. Erfreulich ist auch heute noch, dass das Haus offen für alle Senioren ist. So kann sich die ältere Generation zwanglos treffen und in das Leben im »Betreuten Wohnen« hineinschnuppern.
Nachdem die Raumfrage geklärt war, ging es darum, Frauen zu finden, die bereit sind, einen Kuchen zu backen und bei der Bewirtung mitzuhelfen. Da Maria Breger und Gerda Fischer beide einen großen Bekanntenkreis hatten, fand sich alsbald eine ansehnliche Schar zuverlässiger Helferinnen zusammen. 17 Aktive sind es momentan. Jede dieser Helferinnen ist zweimal oder auch dreimal im Jahr an der Reihe. 165 Veranstaltungen waren es bis heute. Nur eine musste bisher abgesagt werden.
Die Absicht des Mittwoch-Treffs war von Beginn an, nicht nur ein lockeres Kaffeekränzchen zu veranstalten, sondern man war bemüht, die Nachmittage thematisch zu gestalten. In einer Veranstaltung des vergangenen Jahres sprach der pensionierte Förster der Stadt, Hubert Fischer, über den Nationalpark Schwarzwald. Im Mai lauschte man den Klarinettenklängen von Manfred Ziegler und seinen Freunden. Im Juni feierte man Kirschenfest und im Juli stand die Sonne beziehungsweise der Sonnengesang des Franz von Assisi im Mittelpunkt. Im Oktober beschäftigten sich die Teilnehmer mit dem Thema Brot und Wein und verkosteten anschließend frisches Bauernbrot mit Butter und neuem Wein, während man sich im November mit dem Phänomen »Nebel« auseinander setzte. So orientieren sich die Veranstalter überwiegend am Jahreskreis.
Selbst aktiv werden
Auch Musikgruppen wie der Grundschulchor der Franz-Rapp-Schule oder auch ältere Schüler aus der Gemeinschaftsschule waren schon zu Gast und erfreuten die Senioren mit Märchen und Sagen. Es vergeht fast kein Mittwoch-Treff, bei dem die Teilnehmer nicht selbst aktiv werden. Immer besteht die Möglichkeit, in Gesprächsrunden die eigenen Erfahrungen mitzuteilen. Oft wir auch eine Runde Gehirnjoggging eingebaut.
Nachdem Gerda Fischer nun die Leitung abgegeben hat, haben Waltraud Huber, die schon vier Jahre mit an vorderster Front steht, sowie Ulrike Kaufeisen-Lang und Cornelia Frese die Leitung des Mittwoch-Treffs übernommen.