Ortsverband will Menschen für Europa begeistern
Dass Europa mehr ist als ein bürokratischer Zusammenschluss verschiedener Länder, darum ging es am Mittwoch beim »Europäischen Abend« im Acherner Rathaus. Lust auf Europa machen, lautete die nicht ganz einfache Aufgabe.
Eine Schar unentwegter Europa-Begeisterter versammelte sich am Mittwoch zum »Europäischen Abend« im Bürgersaal des Rathauses am Markt. Peter Lorenz, Vorsitzender der Europa-Union Achern, begrüßte dabei etliche prominente Gäste. Bei dem Abend, der unter dem Motto »Mit unserer Jugend – Impulse für ein lebendiges Europa« der Jugend gewidmet war, fehlte diese aber weitgehend.
»Die Jungen Europäer« stellte Fabian Köppen (Kehl), stellvertretender Landesvorsitzender dieser Organisation, vor. »Die Jungen Europäer«, 1949 gegründet und in Baden-Württemberg mit 25 Kreisverbänden vertreten, seien mit 1500 Mitgliedern die größte Jugendorganisation und setzten sich für bessere politische Bildung in Schulen und für Integration ein. Unter dem Motto »Europa erleben, verstehen, gestalten« organisierten sie auch Fahrten zum Europa-Parlament in Straßburg. Ihrem Ziel, »Europa sympathischer zu machen«, dienten fünf Bürgerdialoge. Für sie, die keine »Jubeleuropäer« sein wollten, sei das Friedensprojekt kein Selbstläufer, so Köppen.
Was wäre wenn?
»Lust auf Europa machen« wollte Florian Ziegenbalg, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands der Europa-Union, der darüber sprach, was wäre, wenn es Europa nicht gäbe. Freies Reisen wäre ebenso wenig möglich wie eine Karriere im Ausland. Europa sei sowohl die Anerkennung von Leistungen durch Stipendien, eine »Lebensmittelsicherheit«, jedoch auch vor Ort eine Sicherheit durch grenzüberscheitende Zusammenarbeit der Polizei zu verdanken.
Für den Landtagsabgeordneten Willi Stächele ist Europa zur Überlebensfrage geworden. Der Acherner Ortsverband könne stolz sein auf seine engagierten Mitglieder. Europa heiße Frieden schaffen und erhalten. Er empfand Europa als »spannend von oben bis unten« und visierte als zwei Bereiche die große Europa-Politik sowie die regionale Nachbarschaftspolitik an, wobei es »um unsere eigene Zukunft« gehe.
»Als Künstler ist man immer europäisch.« Mit diesem Bekenntnis leitete Alina Atlantis die Vorstellung ihres Projekts »Vision Europa jetzt« ein. Nach Einblicken in ihren Werdegang und ihre Arbeit schilderte sie die mit Mitarbeitern entwickelten Leitbilder, wobei sie auf die Macht der Bilder vertraute. Europa empfand sie als »Herausforderung in allen Bereichen«. Europa solle »erlebbarer« sein. Es gelte, mit dem Projekt die Menschen für Europa zu begeistern.
Mitmachprojekte geplant
Der von ihr gegründete Verein »Vision Europa jetzt« ist Träger des Projekts. Konkret auf Achern bezogen, führte sie aus, dass eine große Leinwand demnächst mitten in einem Saal bis 8. Mai 2019 öffentlich zugänglich aufgehängt werde. Zwei Auftaktveranstaltungen in Achern und der Region seien geplant. Im Juni kämen »Mitmachprojekte« heraus. Das Projekt werde von einem Kamerateam begleitet sowie über Social Media-Kanäle vorgestellt.
Am Rande/Passend umrahmt
Den Abend moderierten Sophia Bross und Christian Satta. Mitreißend gestalteten Maren Ell (Saxophon) sowie Elena Wagner-Gromova (Klavier) von der Musikschule Achern-Oberkirch den Abend mit, so mit dem furiosen Auftakt Jules Demerssemans »Fantasie«, dem der »Devil’s Rag« von Jean Matitia in sprichwörtlich teuflischem Tempo folgte. hu