Ortsverwaltung Zusenhofen zieht im Rathaus um
Die Räumlichkeiten im Zusenhofener Rathaus werden neu aufgeteilt. Die Katholische Kirchengemeinde hat den Änderungen zugestimmt.
Der Änderungsmietvertrag mit der Katholischen Kirchengemeinde ist perfekt. Damit werden die Räumlichkeiten für den Umzug der Ortsverwaltung vom Obergeschoss (33 Stufen) ins Parterre des Rathauses Zusenhofen frei. Ortsvorsteherin Tanja Weinzierle rekapitulierte in der jüngsten Ortschaftsratssitzung das Prozedere.
Demnach habe der Vertreter der Kirchengemeinde in der Sitzung am 16. Mai 2017 mitgeteilt, dass das Gemeindeteam der Verlegung zustimmen wird. Der Ortschaftsrat habe sich einstimmig dafür ausgesprochen, der Stiftungsrat ebenfalls.
In intensiven Verhandlungen seien hinsichtlich Miethöhe, Kündigungsfristen und Nutzung des Jugendraumes einige Änderungen zugunsten der Kirchengemeinde vorgenommen worden. Die vermieteten Räume bestehen künftig aus dem Versammlungsraum (ca. 60 Quadratmeter Fläche), Teeküche (14 Quadratmeter), Foyer (20 Quadratmeter), WC hälftig (4 Quadratmeter). Zusätzlich können die Ministranten den Jugendraum im Keller benutzen. Zwischenzeitlich liege ein Mietvertrag vor, der von der Kirchengemeinde und Oberbürgermeister Matthias Braun im Vorfeld abgesegnet wurde. Dieser musste nun auch offiziell vom Ortschaftsrat beschieden werden. Im Vertrag habe die Kirchengemeinde ihre Kündigungsfristen festgeschrieben. Die Fristen des Vermieters (Stadt) richten sich nach den allgemeinen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) mit dreimonatiger Kündigung zum Quartalsende. Je nach Dauer des Mietverhältnisses verlängert sich die Kündigungsfrist.
Ortschaftsrat Wolfgang Lacherbauer nannte den Umzug für die politische Gemeinde wichtig. Den Mietpreis sah er aber als „sehr niedrig“ an, weshalb er für die Abstimmung seine Enthaltung ankündigte. Ortschaftsrat Peter Müller sorgte für Aufklärung. In den 70er Jahren sei das Rathaus umgebaut worden. Dabei habe die Pfarrgemeinde die Räume kostenlos hergerichtet. Er verwies auf das gute Verhältnis der weltlichen Gemeinde mit der Kirchengemeinde.
„Geben und Nehmen“
Ein Zuhörer ergänzte, dass 1990 die katholische Gemeinde 150 000 D-Mark für den Umbau übernommen habe und dafür 16 Jahre mietfrei war. Ortsvorsteherin Weinzierle sprach von einem „Geben und Nehmen“. Die Kirchengemeinde beteilige sich bei Festivitäten und habe viele Projekte begleitet, wie das Projekt „Jugend für Zusenhofen“. Mit neun Ja-Stimmen und einer Enthaltung billigte der Ortschaftsrat den Mietvertrag. Diskutierte wurde anschließend über die Nachnutzung der Räume im Obergeschoss. Wie Ortsvorsteherin Tanja Weinzierle ausführte, könnten die Räume als Wohnung nicht genutzt werden, da sich im Raum der Ortsvorsteherin die technische Anlage für die Turmuhr befindet und im Nebenraum ein alter Wertschutzschrank, der nicht zurückgebaut werden kann. Außerdem gebe es keine Wasseranschlüsse. Weinzierle schlug die Nutzung als Besprechungsräume für die zahlreichen Zusenhofener Vereine vor. Ortschaftsrat Hansjörg Schmieder schlug den Nebenraum zur Archivnutzung vor.
Einstimmig beschloss der Ortschaftsrat, der Verwaltung vorzuschlagen, die bisherigen Räumlichkeiten der Ortsverwaltung den Vereinen für die nächsten Jahre als Besprechungsräume zur Verfügung zu stellen. Zum Stand der Bauarbeiten berichtete die Ortsvorsteherin, dass derzeit die Elektroinstallationen liefen. Die Materialkosten für die Umbaumaßnahmen werden von der Stadt übernommen. Die Koordination läge in ihrer Hand. Auf Nachfrage eines Bürgers bezifferte Weinzierle die veranschlagten Umzugskosten auf 12 600 Euro.