Pestalozzi-Schulförderverein löst sich schweren Herzens auf
Zur dritten und letzten Hauptversammlung traf sich der Förderverein der Memprechtshofener Pestalozzischule. Da der 20 Mitglieder starke Verein mit viel Engagement geführt wurde, war die Auflösung eine eher traurige Angelegenheit.
»Im Grunde haben wir im letzten Schuljahr immer noch gehofft, dass die Schule bestehen bleibt«, erklärte Schriftführerin Traudel Matter, die 16 Jahre Schulsekretärin war, am Montag in der Hauptversammlung in der Albert-Schweitzer-Schule in Kehl. Aber in der Vorstandssitzung habe der Verein vom bevorstehenden Ende der Schule erfahren, und so habe man sich entschlossen, die letzten Mittel den Schülern zu Gute kommen zu lassen, indem Landschulheim, Lesepaten, Hausaufgabenbetreuung und Schulfest großzügig unterstützt wurden.
Gut untergekommen
Viele Gedanken galten dem Auffangen der Schüler in umliegenden Schulen. Beruhigend sei, dass die Inklusion gut angelaufen sei. Die letzten neun Schüler hätten in die Inklusionsklasse nach Freistett, in die Albert-Schweitzer-Schule in Kehl oder die Förderschule in Bühl gewechselt. Fünf Schüler hätten ihren Abschluss gemacht und drei das Jahr zuvor schon gewechselt.
Das letzte Schuljahr ließen die Vorsitzende Beate Erhardt und Kassiererin Anja Waffenschmidt Revue passieren. Es wurden für die Weihnachtsaktion »Hotel Ritter« mit den Schülern 100 Tüten gepackt und der Wochenmarkt im Dezember vorbereitet. Der Weihnachtsmarkt konnte mit den letzten Schülern nicht mehr gestemmt werden. Im Januar war man mit der Albert-Schweitzer-Schule zum Wintersporttag auf dem Kniebis und im April im Europa-Park. Im Mai fanden bei den Kinder- und Jugendkulturtage ein Workshop-Tag statt. Ende Mai ging die ganze Schule drei Tage ins Schullandheim an den Bodensee. Im Juni fanden Projekttage mit der Albert-Schweitzer-Schule statt und am 21. Juli wurden beim Schulfest die Neuntklässler verabschiedet.
Nur noch zu zweit
Über das ganze Schuljahr gab es die Hausaufgabenbetreuung von Elke Prein-Rösler. Die Trommel-AG fand nicht mehr statt. »Es gebührt hohen Respekt an die beiden Lehrerinnen Martina Teubner und Anja Waffenschmidt, die das letzte Jahr noch alleine die Fahne hoch hielten«, betonte Erhardt. Zudem dankte sie Anneliese Müller-Harter, die von 1973 bis 2014 Schulleiterin war und bei Krankheit vertretungsweise einsprang. »Ansonsten wäre es mit nur zwei Lehrern an einer Schule schwierig geworden.«
Kassiererin Anja Waffenschmidt berichtete vom guten Einsetzen der Gelder sowie der Auflösung der Konten. Der Restbetrag ging in die Barkasse und soll zum Umtrunk bei der offiziellen Übergabe der Chronik, die gerade von Willi Kammerer erstellt wird, genutzt werden. Dieser war von 1975 bis 2015 Lehrer der Oberstufe. Es werde 15 Exemplare geben, wovon die Archive der Stadt sowie von Memprechtshofen, die Stadtbiliothek und das Museum ebenfalls eines bekommen. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet, der Verein stimmte schweren Herzens der Auflösung zu.
Die »Liquidatoren« Erhardt und Waffenschmidt haben noch ein Jahr Übergangszeit, bevor der Antrag zur Auflösung im Vereinsregister gestellt werden kann. Die letzten Kollegen der Pestalozzischule waren Klassenlehrerin Anja Waffenschmidt für sieben Schüler der sechsten bis neunten Klasse, Martina Teubner für sieben Schüler der dritten bis fünften Klasse, Oliver Szell für Werken, Juliane Krebs für Religion, Oliver Martin für Sport und Wolfram Fuchs als kommissarischer Schulleiter.