Pfarrer Kimmig: Verantwortung in offener Gesellschaft tragen
Die Freude über die Menschwerdung Jesu erstrahlte in den Weihnachtsgottesdiensten der katholischen Pfarrgemeinde Oppenau. Dazu kam die Freude darüber, dass man Weihnachten in der neu renovierten Pfarrkirche feierte.
Oppenau. Gerade die Musik zur Liturgie öffnete die Herzen in besonderer Weise bei den beiden Hauptgottesdiensten in der Heiligen Nacht und am ersten Weihnachtstag. In der Christmette erfreute der Kirchenchor unter der Leitung von Thomas Strauß (Orgel) mit einen sehr ansprechenden Auswahl an im Alltag etwas im Hintergrund stehenden aber dafür umso mehr aussagereichen Weihnachtsliedern. »Weil Gott in tiefster Nacht erschienen kann unsere Nacht nicht traurig sein«, verkündeten die Sänger in großer Harmonie in dem recht jungen, erst 1963 entstandenen Weihnachtslied. Zuvor hoben, vom Chor untermalt, die Solo-Stimmen eines Kindes, einer Sängerin und eines Sängers den Kyrie-Gesang besonders hervor. Im Festgottesdienst am ersten Weihnachtstag erfüllte festliche Blasmusik das Gotteshaus, wie schon in den Vorjahren musizierte die Stadt- und Kirchspielskapelle Oppenau, diesmal unter der Leitung von Volker Schmidt. Weihnachtsmusik zum Mitsingen krönte die Messfeier.
»Das ist Weihnachten, nicht ich muss finden sondern ich werde gefunden«, die Worte der Autorin Andrea Schwarz standen als Gedanken über der Christmette. »Dass Gott zu uns kommt stellt alles auf den Kopf, wir müssen erspüren, was er von uns will«, führte Pfarrer Klaus Kimmig aus. »Dass wir uns nicht gegenseitig das Leben schwer machen, sondern uns mit allen Fähigkeiten dafür einsetzen, einander zu dienen und aufzurichten.« Pfarrer Kimmig forderte dazu auf, sich damit auseinanderzusetzen was es heiße in einer vielfältiger und offener gewordenen Gesellschaft Verantwortung zu tragen.
Im Festgottesdienst am Feiertag zitierte Pfarrer Kimmig die Worte der Bürgermeisterin von Bethlehem an palästinensische Christen: »Ihr seid Geburtskirche.« Der Pfarrer deutete das so, dass Jesus Christus im Leben Platz habe, es präge und »dass wir als Christen hineinstrahlen in diese Welt«.
Nicht nur das Gotteshaus hatte durch die Renovierung Erneuerungen erfahren, sondern auch die Kripp: Andre Sester, der seit Jahren unsere Krippe gestaltet und aufbaut, hat mit viel Liebe die Krippe erweitert«, freute sich Pfarrer Kimmig. Alle Krippenfiguren seien durch eine Restauratorin ausgebessert und neu bemalt worden.