Premiere des Weihnachtsmärchen des Illenau-Theaters
Die Premiere von »Hans im Glück«, dem Weihnachtsmärchen des Illenau-Theaters, ist am Samstag im Maison de France zu sehen. Es ist eine echte Uraufführung, hat doch Regisseur Andreas Blassmann dem bekannten Märchen der Brüder Grimm ein neues Ende hinzugefügt.
Andreas Blassmann feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Theaterjubiläum. 1989 debütierte er im VHS-Stat(t)theater und spielte einen Zwerg in »Schneewittchen«. Jetzt inszeniert er zum ersten Mal selber das traditionell in der Adventszeit gezeigte Acherner Weihnachtsmärchen. »Ich wollte für die Kinder unbedingt etwas Lustiges machen«, erklärt Blassmann, der sich freut, zur Abwechslung einmal »eine Geschichte ohne das im Volksmärchen übliche Gut-Böse-Schema« auf die Bühne zu stellen. »Bei unserem ›Hans‹ gibt es lediglich Schlaue und Dumme und Charaktere, die die beiden unterscheiden können«, verrät der Regisseur.
Sprachlich bereichert
Der Text von »Hans im Glück« wurde ursprünglich 1818 unter dem Titel »Hans Wohlgemut« in der Literaturzeitschrift »Wünschelruthe« publiziert. Sein Autor, der Sprachwissenschaftler Friedrich August Eduard Wernicke (1794-1819), bezeichnete das Kunstmärchen als »eine Erzählung aus dem Mund des Volkes«. Wilhelm Grimm bearbeitete die Vorlage, indem er sie sprachlich bereicherte und einige christlich geprägte Ausdrucksformeln Wernickes entfernte. 1819 wurde der neue Schwank genannte Text als »Hans im Glück« in einer erweiterten Auflage der Grimmschen Märchensammlung eingefügt.
Die Illenauer Fassung führt den von Lisa Graf gespielten Helden zum Kaiser (Jürgen Schindler), wo der von seinem Meister mit einem Goldklumpen beschenkte Hans sein Glück suchen will. »Als Hans endlich am Hof des Kaisers ankommt, erwartet ihn dort eine große Parade: des Kaisers neue Kleider sind soeben fertig geworden«, heißt es im Ankündigungstext des Illenau-Theaters. Märchenkundige ahnen, dass Blassmann seine »Hans-im-Glück«-Version mit »Des Kaisers neue Kleider« von Hans Christian Andersen verknüpft.
Das zehnköpfige Ensemble begeisterte die Neufassung. Bei der Umsetzung wurde von den Darstellern viel Kreativität bewiesen, berichtet Blassmann. Zum Beispiel sind im ersten Teil eine ganze Reihe musikalische Szenen zu sehen, die zumeist von Katja Lorenz, Sophie Bross und Ann-Sophie Behrle mit großem Ideenreichtum erarbeitet wurden. Pit Ferch besorgte dabei den Schnitt und die Bearbeitung der Toneinspielungen. Das von der Vorjahresproduktion übernommene Bühnenbild wurde von Melanie Bauer und Marissa Schindler gemalt, während sich Sandra Dominik um die Tierkostüme kümmerte.
Termine & Karten
▸ Premiere: Samstag, 29. November, 15 Uhr; weitere Aufführungen: 30. November sowie am 6., 7., 13. und 14. Dezember, jeweils ab 15 und 17 Uhr im Maison de France, Karl-Hergt-Straße 13.
▸ Vorverkauf in den Acherner Buchhandlungen Kleber am Rathausplatz und Büchermehr, Achern-Schwarzwald-Information, Rathaus Illenau (Fachgebiet Kultur
• 0 78 41/6 42 11 40) und unter www.reservix.de. Kartenhotline nach Vorverkaufsschluss freitags ab 14.30 Uhr: • 01 60/4 55 79 69. wowi