Achern - Oberachern

Projekt in Oberchern: Es geht um neue Lebensräume

Michaela Gabriel
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30. September 2022
Wo lange Zeit Reben wuchsen, ist jetzt nur noch Gras. Der Naturschutzbund will sich der Fläche annehmen. ⇒Foto: Michaela Gabriel

Wo lange Zeit Reben wuchsen, ist jetzt nur noch Gras. Der Naturschutzbund will sich der Fläche annehmen. ⇒Foto: Michaela Gabriel ©Michaela Gabriel

Der Nabu plant eine Renaturierung des Oberacherner Bienenbuckels. Das Pilotprojekt wird durch den Rotary Club finanziert.

Achern-Oberachern. Jeder in Achern kennt die Brachfläche am Hausberg Bienenbuckel. Ringsum wachsen Reben, doch auf einem großen zentralen Fleck wächst seit Jahren nur noch Gras. Dieser Fläche will sich jetzt die Gruppe Bühl/Achern des Naturschutzbundes (Nabu) annehmen. Ihr Sprecher Franz Panter stellte das geplante Pilotprojekt in der Sitzung des Ortsrates Ober­achern vor. Ihr Ziel: In steilen und trockenen ehemaligen Rebanlagen neue Lebensräume für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren zu schaffen.

Bunte Blumenwiese

Wie eine bunte Blumenwiese aussieht, zeigt Franz Panter als Ziel der Aktion im Bild. In Rheinhessen gebe es bereits Blühflächen mitten in den Reben: „Das ist auch für das Auge eine schöne Sache.“ Weil es immer mehr Brachflächen in steilen Reblagen gebe, wolle man Erkenntnisse zu einer nachhaltigen Neugestaltung gewinnen. Die Alternative dazu sei das Mulchen einmal pro Jahr, das aber nur eine monotone Vergrasung zur Folge habe. Oder die Verbuschung, wenn eine Fläche einfach liegen gelassen werde.

Am Bienenbuckel soll ein Pilotprojekt starten, das der Rotary Club Achern-Bühl zum größten Teil finanzieren möchte. Er hat unter anderem bereits Blühwiesen in Bühl initiiert. Zunächst müsse man Erfahrungen sammeln, welche Samen und Pflanzen in einer steilen und trockenen Lage am besten geeignet seien. Auch die vorherige Bodenbearbeitung müsse erprobt werden. Man wolle zeigen, wie mit möglichst geringem Zeit- und Maschineneinsatz eine ökologisch wertvolle Fläche entstehen könne, so Franz Panter. Die Erkenntnisse der Versuche sollen zu einem Leitfaden für andere Flächen führen, in denen in Zukunft keine Reben mehr neu angepflanzt werden.

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Solche Flächen könnten in Zukunft Bestandteile des landesweit angestrebten Biotopverbundnetzes werden, so die Hoffnung des Nabu. Dann könnten Landwirte, die ihre Brachflächen entsprechend anlegen, Fördermittel dafür erhalten. Auch Förderungen im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie mit Einbeziehung des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) seien denkbar. Die 3800 Quadratmeter große Steilfläche am Bienenbuckel soll dafür eine beispielhafte Anschauungsfläche werden.

Ortsrat Adolf Karcher, selbst Winzer mit Rebflächen am Bienenbuckel, fand die Idee gut. Aber er wollte nicht gleich zustimmen. Es könnten sich Nachteile für die benachbarten Rebflächen ergeben, meinte er. Oberbürgermeister Klaus Muttach erklärte ihm, dass das Pilotprojekt nicht zustimmungsbedürftig sei. Er habe keinen Zweifel, dass sich die Nabu-Ortsgruppe an alle gesetzlichen Vorgaben halten werde. Franz Panter hatte ausgeführt, das der Nabu mit der Alde Gott Winzer eG, der Hochschule Geisenheim und einem Saatgutproduzenten zusammenarbeiten wolle.

„Eine ganz wichtige Sache“ nannte Ortsrat Martin Siffling (Grüne) das Vorhaben. Die Entwicklung, dass Steilflächen nicht mehr mit Reben bepflanzt werden, werde sich in Zukunft noch beschleunigen: „Das Thema kommt auf uns zu.“ Die frei werdenden Flächen extensiv zu bewirtschaften, um damit ökologische Effekte zu erzielen, sei ein guter Ansatz.

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