Reger Verkehr in der Acherner Innenstadt
Die Einkaufsstadt Achern ist wieder aktiv. Nach zwei Jahren Lockdown gab es wieder einen verkaufsoffenen Sonntag. Und die Innenstadt war gut gefüllt, auch wenn der große Ansturm bei teils sonnigem, teils regnerischem Wetter ausblieb. Doch einen Run hatte „Achern aktiv“ eh nicht erwartet, vielmehr ging es den Verantwortlichen um Monika Ross darum, den Bürgern und Gästen aus der Region deutlich zu machen: „Wir sind da, und wir haben sehr viele Angebote.“ Wichtig war der stellvertretenden Vorsitzenden von „Achern aktiv“, dass nach der sechsmonatigen, coronabedingten Zwangspause wieder Leben in die Stadt kommt, die Fachgeschäfte ihre Türen weit aufmachen und ihren bekannt breitgefächerten Branchenmix mit hochwertigen Artikeln präsentieren. „Ich hoffe, dass möglichst viele Geschäfte mitmachen“, so Monika Ross, die sich sehr zufrieden zeigte, dass es zu diesem verkaufsoffenen Sonntag am eigentlichen Termin für das Street-Food-Festival kam.
Dass „Achern aktiv“ diesen verkaufsoffenen Sonntag veranstalten konnte, war mit ein Verdienst der Stadt und deren Oberbürgermeister Klaus Muttach. „Wir haben mit Achern aktiv die verkaufsoffenen Sonntage festgelegt, dann wurden sie vom Gemeinderat als Satzung beschlossen, und dann muss diese der Rechtsaufsicht zum Beschluss vorgelegt werden.“ Im Vorfeld hatte Muttach auch mit der Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer darüber gesprochen, was machbar sei und was an Veranstaltung (Autoschau) zum verkaufsoffenen Sonntag gehören müsse. „Ich sehe das kritisch, dass man in Coronazeiten zu dem verkaufsoffenen Sonntag auch noch ein Event veranstalten muss, um die Genehmigung zu erhalten.“ Der OB würde es begrüßen, wenn man einen verkaufsoffenen Sonntag auch ohne Anlass machen dürfte, aber dies sei derzeit nicht erlaubt. Begrüßt hat Muttach das Ziel von „Achern aktiv“, mit den offenen Türen der Fachgeschäfte Bewusstsein für Achern als Einkaufszentrum mitten in Baden zu schaffen, wie dies seit vielen Jahren bereits deutlich wird.
„Es ist noch etwas verhalten“, meinte ein Marktbeschicker, der mit seinem Obst zu den Stammgästen in Achern gehört und sehr wohl einschätzen kann, wie voll die Stadt um 14 Uhr ist. Doch eine volle Hauptstraße war auch nicht anvisiert, es war gut, dass die Besucher viel Platz hatten und sich auch um die Fahrzeuge keine Menschentrauben bildeten.
Denn die Acherner Autohändler hatten sich darauf verständigt, pro Marke sechs Fahrzeuge zu präsentieren, deren Türen allerdings nicht geöffnet werden durften, um darin Platz zu nehmen. Danach hätte jedes Fahrzeug desinfiziert werden müssen, was bei den vielen Menschen nicht machbar gewesen wäre. Es waren auch keine Verkäufer vor Ort, Interessierte dürften aber gerne in den nächsten Tagen in den Autohäusern vorbei kommen, so Dennis Jehle, der für „Achern aktiv“ die einmalige Auto-Gala gleichsam auf einem Fleck organisierte.
„Wir müssen wieder zur Normalität zurück“, meinte Diana Müller vom „Atelier“, die verkaufsoffene Sonntage gerade nach dem Lockdown begrüßte. „Wir sind sehr froh, dass es endlich wieder losgeht. Wir brauchen das Geschäft im Herbst und in der bevorstehenden Vorweihnachtszeit“, so Christian Fischer vom gleichnamigen Geschäft für Lampen, Deko-Artikel und Geschenke. Wichtig sei auch, dass die Menschen wieder entspannt bummeln und einkaufen und Verkäufer wieder in Kontakt mit Kunden kommen können, so Elvira Fischer. Drei, vier Verkäuferinnen, die sich gerade auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz machten, sahen die verkaufsoffenen Sonntage mit Blick auf ihre Familien kritisch. Sie hatten aber auch Verständnis, dass ihre Arbeitgeber öffnen. Derweil schlenderte eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern über die Hauptstraße und fand dieses Angebot zum entspannten Einkaufen mit der ganzen Familie ganz gut, da dies berufsbedingt unter der Woche nur schwer möglich sei.