Renchtäler Segelflieger gelang die Alpenüberquerung

Visuelle Abkühlung: Die gute Wetterlage nutzte Joachim Treier von der Fliegergruppe Renchtal für einen Segelflug über die Alpen. ©Joachim Treier
Ein Segelflug über die Alpen bis nach St. Moritz gelang Joachim Treier von der Fliegergruppe Renchtal. Auf dem Rückflug wurde ein unfreiwilliger Zwischenstopp kurz vor dem Pfändertunnel notwendig.
Joachim Treier von der Fliegergruppe Renchtal und Co-Pilot Michael Buchthal von der Fliegergruppe Freudenstadt nutzten am Samstag, die sehr gute Segelflugwetterlage, um motorlos die Alpen zu entdecken. Wie der Verein mitteilt, wurde auf dem Segelfluggelände in Musbach gestartet. Nach einem langen Schleppflug hinter dem Schleppmotorsegler der Fliegergruppe Renchtal über Schwäbische Alb und Bodensee konnte gegen 13 Uhr bei Oberstdorf das Schleppseil aus geklinkt werden.
Das doppelsitzige Segelflugzeug vom Typ Duo Discus XL konnte in der ersten Alpenthermik motorlos Höhe gewinnen. Die guten Steigwerte nutzten die Piloten für einen schnellen Vorflug in Richtung Engadin. Vorbei an dem Skigebiet von Ischgl ging es zügig in Richtung Zernez im Engadin. Steigwerte von über 5,2 m/s und Wolkenuntergrenzen von knapp 3500 Metern über dem Meer ließen die Segelfliegerfreunde jubilieren. Weiter an St. Mortiz vorbei ging es nach Graubünden. Das Rheinwaldhorn war schnell erreicht und ließ einen traumhaften Blick hinunter nach Italien zum Lago Maggiore zu.
In 4000 Metern Höhe wurde gewendet. Es ging zurück ins Engadin, vorbei an dem Bernina-Massiv bei St. Moritz mit dem berühmten Piz Balü und dem Bernina-Pass. Seilschaften auf dem Bianco Grat wurde zugegrüßt. Über dem Ofenpass wurde nochmal in sehr gutem Steigen gekreist, um den Sprung über den Reschenpass in die Ötztaler Alpen zu schaffen. Der Kaunertalergletscher sowie Gepatschferner waren schnell überflogen. Kurz vor Sölden wurde gewendet mit dem Ziel, am Abend im hohen Relief im Engadin den Heimflug bis nach Oberschwaben anzutreten. Dort sollte ein Schleppflugzeug aus Musbach die Segelflieger auf einem Flugplatz abholen und wieder nach Hause ziehen. Aber es sollte anders kommen.
Zurück im Engadin wurde am Abend am Julierpass der Rückflug angetreten. Durch höhere Bewölkungsdichte und vereinzelte Regenschauer kam die Thermik zum Erliegen. Das Team Treier/Buchthal musste früh ins tiefere Relief ausweichen, überflog die Bieler Höhe an der Silvretta Hochalpenstraße und den Kops Stausee, um Richtung Bludenz und Feldkirch ins Rheintal zu gelangen. Gegen 18.45 Uhr setzte das Rad des Segelfliegers auf der Asphaltpiste des Flugplatzes Hohenems bei Dornbirn auf, also noch vor dem Pfändertunnel. Auf Grund des nahenden Sonnenuntergangs war ein Rückschlepp nach Musbach nicht mehr möglich. Die beiden Alpenpiloten nutzten die österreichische Gastfreundschaft der Hohenemser Segelflieger. Am Sonntagmorgen ging es dann per Flugzeugschlepp zurück nach Musbach.