Reservisten möchten zwischen Bundeswehr und Gesellschaft vermitteln
Seit 50 Jahren ist die Reservistenkameradschaft Mittler zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. Das wurde beim Jubiläumsabend deutlich, bei dem es auch einige Ehrungen gab.
»Wir Reservisten möchten weiter das Bindeglied zwischen Gesellschaft und Bundeswehr sein«. Was Robert Orzschig, stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, bei der 50-jähigen Jubiläumsfeier der Reservistenkameradschaft Acher-Renchtal im »Schollenhof« meinte, kann die Bevölkerung etwa am Volkstrauertag sehen, wenn Mitglieder in Uniform zur Ehrenwache antreten und mit der Bevölkerung aller Kriegstoten gedenken.
Medaille aus Rumänien
Nun stand die Reservistenkameradschaft mit ihrem Vorsitzenden Manfred Doll (Kappelrodeck) und dessen Stellvertreter Thomas Rest (Oberachern) selbst im Mittelpunkt, als sie vom Landesvorsitzenden Joachim Fallert und Robert Ozschig für 50 Jahre geehrt wurde. Es gab auch eine Ehrenmedaille des rumänischen Reservistenverbandes aus Campina, verliehen von Marian Dula, für die lebendige Partnerschaft. Eine besondere Ehre wurde Manfred Möcklin zuteil, der seit 50 Jahren aktives Mitglied ist und hierfür vom Bundesverband sowie von der Kreisgruppe mit deren Ehrenmedaille ausgezeichnet wurde. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Hans Denk und Bernhard Hodapp geehrt, für zehn Jahre Daniel Eiermann und Thomas Rest.
Den Kameraden im Bereich Acher-Renchtal sei es in 50 Jahren durch unermüdlichen Einsatz gelungen, sich in der Vereinslandschaft der Region bestens zu integrieren, so Robert Orzschig, der auch Vorsitzender der Kreisgruppe Baden-Südwest ist. Dazu gehöre das persönliche Engagement der Mitlieder sowie die Akzeptanz durch die Bevölkerung und politisch Verantwortlichen vor Ort. Dies funktioniere im Bereich des Jubilars vorbildlich, wofür sich Robert Orzschig bei Acherns Bürgermeister Dietmar Stiefel bedankte. Ein Mittler in der Gesellschaft sei wichtiger denn je, nachdem Bundesregierung und Parlament mit der Umstrukturierung der Bundeswehr vom Pflichtdienst zum freiwilligen Dienst den Reservisten größere Möglichkeiten im Rahmen freiwilliger Reservedienste einräumten. Dies sei nicht der Großzügigkeit gegenüber den Ehemaligen, sondern der mangelhaften Personalsituation in der Bundeswehr geschuldet: »Mit dem Wegfall der Wehrpflicht bringen gerade Reservisten Vielfalt in die Bundeswehr, gleichzeitig verwurzeln sie die Streitkräfte in die Gesellschaft«. Reservisten engagieren sich aber auch im ehrenamtlichen Bereich in der Heimat.
Die Glückwünsche der Stadt nebst einer Ehrengabe überbrachte Bürgermeister Dietmar Stiefel, der an den Bundeswehr-Standort (1961 – 1993) in Achern und die vielen Berührungspunkte im öffentlichen Leben erinnerte.
Reservistenkameradschaft
Die Reservistenkameradschaft Acher-Renchtal im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr entstand 2002 aus der Fusion der Reservistenkameradschaften Achern und Renchtal. Gründungsjahr ist 1967, sechs Jahre zuvor wurde in Achern ein Bundeswehrstandort mit dem Transportbataillon 861 eingerichtet. Somit gab es für die Raumschaft Achern einen großen Bedarf nach einem Reservistenverband mit entsprechenden Strukturen, um Ansprechpartner für die Soldaten nach deren offizieller Dienstzeit zu sein. Das Einzugsgebiet umfasst den Bereich zwischen Baden-Baden und Appenweier, Achern, Rheinau und Oberkirch. Die Kameradschaft unterhält auch Kontakte zu Verbänden in Frankreich und Rumänien, Wanderungen, Ausflüge zu Bundeswehrstandorten und Schießwettbewerbe gehören zum Jahresprogramm. Eine große Aufgabe sehen die Reservisten darin, am Volkstrauertag Ehrenwachen auf den Friedhöfen in Achern, Oberkirch und Renchen zu halten.