Rheinau billigt Kieswerkantrag auf Konzessionsverlängerung
Einstimmig verlängerte der Gemeinderat die Abbaukonzession für den Helmlinger Kieswerkbetreiber. Davor jedoch musste sich die Firma bezüglich der neuen Daten zu den Rohstoffvorkommen im See erklären.
Dass der Gemeinderat den Antrag der Firma Edelsplitt- und Rheinkieswerke Helmlingen zur Verlängerung der eigentlich Ende 2017 auslaufenden Abbaukonzession billigen würde, war absehbar. Schließlich hatte eine neue geologische Untersuchung entgegen der bisherigen Erkenntnis ergeben, dass innerhalb der bestehenden Uferlinie noch rund 2,9 Millionen Kubikmeter Kies und Sand lagern, von denen wohl 1,9 Millionen tatsächlich gefördert werden können (wir berichteten). Damit sei wohl ein Abbau über weitere zehn Jahre ohne zusätzlichen Flächenverbrauch möglich, hieß es.
Kritiker im Nacken
Bevor das Gremium am Mittwoch aber wie erwartet zustimmte, forderte Bürgermeister Michael Welsche die Vertreter des Kieswerkbetreibers auf, die neuen Daten zu den erheblich größeren Rohstoffvorkommen im See zu erklären. Immerhin sahen sich der Gemeinderat und die Stadtverwaltung erheblicher Kritik ausgesetzt, allzu gutgläubig den Angaben des Betreibers Glauben geschenkt zu haben, ohne dass diese nach aktuellem Stand der Technik fundiert gewesen wären.
Joachim Corbe vom Ingenieurbüro Wald und Corbe (Hügelsheim), der mit Betriebsleiter Ingo Rexer zur Sitzung gekommen war, erläuterte, wie das neue geologische Verfahren zur Rohstoffanalyse, ausgeführt von einer Spezialfirma in Rostock, die Erkenntnisse des aus dem Jahr 2000 stammenden Gutachtens grundsätzlich widerlegt habe. Um an den industriell verwertbaren Kies und Sand unter der unbrauchbaren Feinsandschicht zu gelangen, müsse ein Saugbagger eingesetzt werden.
»Ohne diese Technik ginge es überhaupt nicht«, so Corbe.
Christian Dusch (CDU/FWG), der wie die Fraktionschefs von der SPD/FW und IG Handel die Tiefenbaggerung begrüßte, meinte: »Für uns war das vor der Erklärung ärgerlich, jetzt ist es verständlich!« Die signalisierte Ablehnung des Regionalverbands für den Aufriss eines separaten Baggersees im Gayling habe wohl die »Innovationsfähigkeit gesteigert«, meinte er mit einem Seitenhieb.
»Es ist sinnvoll, dass wir diesen Weg jetzt gehen«, sagte Manfred Kreß (SPD/FW). Auf Nachfrage von Achim Willems (IG Handel) war zu erfahren, dass die Tiefenbaggerung unmittelbar nach Erteilung des wasserrechtlichen Antrags durch das Landratsamt angegangen werden soll.