Rheinau ist aus polizeilicher Sicht relativ unauffällig
Nach dem Anstieg der Delikte zu 2018 sank die Zahl in Rheinau nun wieder. 216 Tatverdächtige wurden festgestellt, ebenso 439 Straftaten. Für die Polizei ist Rheinau relativ unauffällig.
Aus polizeilicher Sicht war das Jahr 2019 in Rheinau nicht besonders auffällig. Das sagt der Leiter des Polizeireviers Kehl, Polizeioberrat Felix Neulinger am Mittwoch. Unsere Zeitung hat mit ihm telefoniert, weil das Revier die Jahresstatistik über die Straftaten bekanntgab. Normalerweise geschieht so etwas während einer Pressekonferenz, doch der Coronavirus hat auch dies unterbunden.
Was auffällig gewesen war 2019? Viel fällt Neulinger da nicht ein. Das einzige: Sachbeschädigungen durch herumlungernde Jugendliche habe es vermehrt gegeben, frisierte Mofas wurden festgestellt, solche Dinge. „Nach meinem Kenntnisstand hat sich die Sache aber beruhigt“, sagt Neulinger. Ihm sei seit längerer Zeit nichts aufgefallen.
Deutlich unter Schnitt
Nach dem Anstieg der Zahl der Straftaten in Rheinau von 2017 zu 2018 von 336 auf 479 senkte sich die Kurve wieder auf 439 erfasste Straftaten. Damit entfallen im Präsidiumsbereich exakt 1,02 Prozent der Straftaten auf Rheinau (insgesamt sind es 42 789). Die hochgerechnete Häufigkeitszahl für Rheinau ist weiter gesunken und liegt nun trotz Grenznähe noch deutlicher unter dem Schnitt in der Region.
Ebenso sank allerdings auch die Aufklärungsquote von 66,6 Prozent 2018 auf 57,2 Prozent 2019. Allerdings sind das auch weiterhin normale Werte. Im Präsidium liegt die durchschnittliche Aufklärungsquote bei 62,4 Prozent.
Eine weitere Statistik besagt, dass in den Grenzgemeinden in der Ortenau 1289 französische Tatverdächtige ausgewiesen sind. Davon entfallen drei Prozent auf Rheinau (das größere Lahr hat nur ein Prozent). Allein 86 Prozent der straffällig gewordenen Franzosen wurden in Kehl (41 Prozent) und Rust (45 Prozent) dingfest gemacht.
In Rheinau wurden im vergangenen Jahr 216 Tatverdächtige ermittelt (Vorjahr 220). Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtigen stieg 2019 im Vergleich zum Vorjahr an von 35,0 auf 43,1 Prozent. Der Schnitt liegt im Präsidiumsbereich bei 48,9 Prozent. An Gewaltkriminalität wurden 2019 acht Fälle festgestellt (Vorjahr neun).