Rheinbischofsheim will Partnerschaft mit Urdorf (Schweiz)
Seit einigen Jahren besteht in Rheinbischofsheim der Wunsch, mit Urdorf in der Schweiz eine besiegelte Partnerschaft einzugehen. Eine Entscheidung könnte bald getroffen werden.
Da bei einer »Partnergemeinde« oder »Städtepartnerschaften« Sinn und Zweck fest verankert werden, wäre für die beiden Ortschaften auch eine »Freundschaftsgemeinde«, die nicht so vertiefend ist, völlig ausreichend. »Wir wollen das nicht so streng machen«, erklärt Jürgen Zink, Zunftmeister der Pfannenschleckerhexen. Außerdem könne eine »Freundschaftsgemeinde« von jedem Ortsteil oder jeder Gemeinde selbstständig eingegangen werden, solange keine finanziellen Mittel benötigt werden, über die die Stadt erst entscheiden müsse. Als Beispiel nennt Zink die Verbindung von Oberkirch-Haslach mit Niederhaslach im Elsass sowie von Wagshurst mit Celestine in den USA.
Vorbilder vor Augen
Den Ursprung hat das Bestreben in der fast 20-jährigen Freundschaft der Bischemer Hexen mit der Fasnachtsgruppe Clique Schäflibach in Urdorf. Mit den Jahren wurde die Freundschaft so vertieft, dass man sich mittlerweile nicht nur an Fasnacht gegenseitig besucht. Die Freundschaft weitet sich seit sechs Jahren auf die Narrenzunft Chlösterli Urdorf aus, die Jürgen Zink dieses Jahr aufgrund seiner intensiven Freundschaftsbemühungen mit der Schweiz zur Ehrenhexe ernannten.
Bei Ortsvorsteher Robert Reifschneider, dem die Mentalität der Schweizer sehr gefällt, war es Freundschaft auf den ersten Blick. Er lernte sie bei den Besuchen in Rheinbischofsheim kennen und war selbst schon mehrfach dort. Bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Clique Schäflibach lernte er Gemeindepräsidentin Sandra Rottensteiner kennen und führte Gespräche mit Gemeinderat Urs Riemensberger. Der Vorschlag der Clique Schäflibach, die Freundschaft schriftlich zu besiegeln, kam sowohl bei Reifscheider als auch beim Rheinbischofsheimer Ortschaftsrat positiv an.
Im gemeinsamen Gespräch zwischen den Pfannenschleckern und der Clique Schäflibach kam die Idee auf, die sonstigen Vereine beider Ortschaften mit in die Freundschaft zu integrieren. Jürg Berri, Präsident des Zusammenschlusses aller Urdorfer Vereine, sei nicht abgeneigt, nach Reinbischofsheim zu reisen und die Urdorfer Vereine vorzustellen. Dazu sollten die Bischemer Vereinsvorstände eingeladen werden. »Da würde sich sicher der ein oder andere Verein angesprochen fühlen«, ist sich Zink sicher.
Mittlerweile gab es bei der Clique Schäflibach einen Wechsel im Vorstand, mit dem man sich genauso gut versteht. Auf Schweizer Seite warte man nun darauf, dass man das Ganze auf einen gemeinsamen Nenner bringen könnte, sagt Zink. Da man sich nun nur auf die beiden Ortschaften beziehen möchte, wolle man nun die »Gemeindefreundschaft« anstreben und auf städtische Mittel komplett verzichten.
Enge Kontakte knüpfen
Für diesen Herbst plant Zink das Treffen mit Jürg Berri und den Bischemer Vereinsvorständen. Er ist auf die Resonanz gespannt und möchte dasselbe im Gegenzug in der Schweiz anbieten. »Und dann kann ich nur hoffen, dass sich beidseitig die Vereine so näherkommen, dass Austausche und gegenseitige Besuche zu Stande kommen«, sagt er und betont, dass er gerne als Vermittler zur Verfügung steht. Als Besiegelung stellen sich Reifschneider und Zink eine gemeinsam unterzeichnete Freundschaftsurkunde mit kleinem Festakt in beiden Ortschaften vor.