Rheinbischofsheimer Jahrmarkt ist überraschend gut besucht
Trotz des ungemütlichen Herbstwetters war der „Bischemer Johrmärk“ am Sonntag überraschend gut besucht. Regionale Produkte, selbstgefertigte Dekoartikel, warme Accessoires und Nützliches für den Haushalt wechselten beim Bummel von der Haupt- bis zur Kirchstraße den Besitzer.
„Mit dem guten Besuch und auch der Kaufkraft habe ich heute nicht gerechnet, zumal es heute Morgen auch noch regnete“, freute sich Bäckermeister Frank Schmidt, der traditionell am Jahrmarkttag seine Berliner vor seinem Laden buk, so dass jeder zuschauen durfte. Für ihn stand fest, dass er auch vor Ort ist, wenn der Tag zuvor nichts Gutes verspricht. „Wenn dann alle wegbleiben, haben wir bald keinen Jahrmarkt mehr.“ Dabei blickt Rheinbischofsheim auf 411 Jahre Marktrecht zurück.
Teils sehr gute Resonanz
Ortsvorsteher Robert Reifschneider war froh, dass das Wetter über die Marktzeit hielt und berichtete von einer sehr gut besuchten Mittagszeit sowie im Großen und Ganzen zufriedenen Schaustellern. „Ich habe viele positive Rückmeldungen und bei einigen liefen die Geschäfte sogar besser als sonst“, berichtete er. Es seien zwar etwas weniger Leute als üblich, aber dafür sehr kauffreudig, freute er sich für all diejenigen, die trotz Regen am Morgen ihre Stände aufbauten.
Die zwölfjährige Melissa Meier aus Oberachern war die Einzige, die auf dem Flohmarkt dem Wetter trotzte und Spielsachen, Bücher und Kleidung anbot. Sie hätte zwar gerne etwas mehr verkauft, war aber soweit ganz zufrieden und möchte nächstes Jahr wieder dabei sein. „Ich habe heute Morgen noch gebetet, dass es nicht regnet“, schmunzelte Maria Moor aus Bühl, die seit 2004 mit ihrem Mann Anatoli Süßigkeiten, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, Magenbrot und bunte Folienballons anbietet. Wieder mit von der Partie war erneut Bürstenmacher Megerle aus Karlsruhe, dessen selbstgemachte Bürsten und Besen gut ankamen. Für das richtige Jahrmarktfeeling sorgte Theo Hahn vor der Graf-Reinhard-Halle mit seinem Vergnügungspark.
Vereine waren dabei
Ohne die Vereine wäre ein „Bischemer Johrmärk“ nicht denkbar. Die Bläserjugend des Musikvereins Frohsinn lud zum Mittagessen mit musikalischer Unterhaltung durch den Musikverein Egringen, die Jugendkapelle Appenweier und die Jugendkapelle der Bläserjugend Rheinbischofsheim in die Graf-Reinhard-Halle ein. Die berühmten Feuerwehrschnitzel fanden bei den Bischemer Floriansjünger reißenden Absatz. Weitere Köstlichkeiten hielten der MGV Liederkranz, der Sportverein, die Bischemer Rätschen, der Kirchenchor sowie der Karnevalsverein bereit. Viel bestaunt wurde das Handwerk des Seegrasspinnens, das der Verein für Heimatgeschichte vorführte.
Wem nach Jahrmarktende noch nach Feiern zu Mute war, war beim Truck der Rotkäppchen-Blech-Bänd richtig, wo es noch bis zum späten Abend Musik und Essen gab.