Rückbau unerwünscht

Rheinbischofsheimer Rat hält an Busbuchten fest

Von Ellen Matzat-Sauter
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27. September 2022
Nicht einverstanden ist der Rheinbischofsheimer Ortschaftsrat mit dem von Behörden geforderten Rückbau der Busbuchten wie hier am Gasthaus Schwanen.

Nicht einverstanden ist der Rheinbischofsheimer Ortschaftsrat mit dem von Behörden geforderten Rückbau der Busbuchten wie hier am Gasthaus Schwanen. ©Ellen Matzat-Sauter

Der von den Behörden geforderte Rückbau gefällt dem Rheinbischofsheimer Dorfgremium überhaupt nicht. Inwiefern es sich aber dagegen wehren kann, bleibt abzuwarten.

Rheinau-Rheinbischofsheim. Nach eingehender Diskussion war sich der Rat am Donnerstag einig, die 25.000 Euro zur Bepflanzung der vier zurückzubauenden Busbuchten nicht für den Haushalt 2023 anzumelden, um so seinem Wunsch zu deren Erhalt Nachdruck zu verleihen. Erst am Vormittag hatte Ortsvorsteher Robert Reifschneider ein Gespräch mit dem Bauamt, dem Straßenverkehrsamt, Vertreter der Polizei und des Regierungspräsidiums mit Annette Sänger, Ortsvorsteherin von Linx, da sich die beiden Stadtteile für den Erhalt ihrer Busbuchten aussprachen.

Dorfchefs dagegen

„Wir wurden heute Morgen belehrt, dass wir unsere Busbuchten nicht behalten können. Es sei Vorschrift, dass die Busbuchten wegfallen müssen, wenn sie kürzer als 88,7 Meter sind“, erklärte Reifschneider. Diese Länge benötige der Gelenkbus, um sich ganz parallel zur Bordsteinkante aufstellen zu können. In Rheinbischofsheim erreicht keine der vier Busbuchten die nötige Länge. „Wir beiden Ortsvorsteher waren damit nicht einverstanden, da wir an unseren Ortsdurchgangsstraßen an der L75 einfach sehr viel Verkehr haben“, berichtete er weiter. Ab einem Durchfluss von 14.000 Fahrzeugen pro Tag müssten die Busbuchten laut Gesetz bleiben. 

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Im Lärmaktionsplan sei vor fünf Jahren festgestellt worden, dass täglich zwischen 12.000 und 13.000 Autos und LKW durch Rheinbischofsheim fahren. „Wir sind also in dem Bereich, in dem wir unsere Busbuchten behalten sollten“, argumentierte er. Allerdings würde sich laut Behörden diese Frage erst gar nicht stellen, wenn die Busbucht kürzer als 88,7 Meter ist. „Dann muss sie weg und an die Straße verlegt werden – unabhängig davon, wie viele Fahrzeuge durchfahren“, fuhr Reifschneider fort. Da er von einem ungewollten Umbau der Busbuchten ausging, fragte er, ob die Mittel zur Bepflanzung nicht doch angemeldet werden sollten. Allerdings könne das als Einwilligung gewertet werden.

„In den letzten fünf Jahren hat der Verkehr eher zugenommen statt abgenommen“, wandte sich Frank Schadt gegen den geplanten Rückbau. Es gebe nirgends einen Gesetzestext, der vorschreibt, dass jede Busbucht für einen 18 Meter langen Gelenkbus barrierefrei umgebaut werden muss, sondern für die Busse, die in der Regel dort halten. „Für Busse mit zwei oder drei Einstiegen reichen unsere Busbuchten übrig“, betonte er. Der einzige Bus, der Probleme haben könnte, sei der Schülerbeförderungsbus. „Aber auch die Schulbusse benötigen die Möglichkeit, barrierefrei ein- und aussteigen zu können“, wand Michael Hemler ein. Seiner Meinung nach sollte man lieber mehr Druck auf das LKW-Lenkungskonzept ausüben.

Der Umbau der Buchten soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Bei der Busbucht am Gasthaus Schwanen kommt erschwerend hinzu, dass sie für das geplante Neubaugebiet weiter zurückgebaut werden muss, da ein Überfahren nicht zulässig ist.

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