Rund 30 Akteure feilen am »Illenauer Narrenspiegel«
Auf Hochtouren laufen derzeit die Proben für den »Illenauer Narrenspiegel«, den das Illenau-Theater zum Jubiläum der einstigen Acherner Heilanstalt aufführt. Die Spiegelung einer verkehrten Welt zieht sich dabei wie ein roter Faden durch das Stück.
Gedämpftes Licht tritt aus der großen Halle der Papierfabrik Shegezha. Stimmen sind zu hören, mal laut, mal leise. Ein Blick ins Innere des gewaltigen Komplexes zeigt eine Gruppe von zwölf Frauen und Männern, die sich auf einem Art Podium eingerichtet haben. Fast verloren wirken sie in der riesigen Halle. Ein breiter Steg verbindet ein Podest mit dem anderen. Eine Bühne, doch so ganz anders als man sie kennt.
Bunt gemischte Truppe
Was hier stattfindet, sind die Proben zum »Illenauer Narrenspiegel«, das Theaterstück, arrangiert anlässlich des Jubiläums »175 Jahre Illenau«. Die Proben sind in vollem Gang. Von Montag bis Donnerstag und am Wochenende kommt man hier zusammen, eine bunt gemischte Schar von Theaterinteressierten, viele Neulinge, andere Erfahrenere kommen aus dem Illenau-Theater.
»Wir proben gerade einzelne Szenen«, flüstert Rosa Maria Gannuscio. Sie ist Assistentin der Regie. Beobachtend gibt sie kleine Anweisungen, macht Verbesserungsvorschläge. Regisseur Dieter E. Neuhaus selbst indessen ist hochkonzentriert. Er probt die einzelnen Szenen mit kleineren Gruppen. Am Wochenende aber kommen alle zusammen. Dann wird sein Stück zusammengesetzt – wie ein Puzzle.
Bis alles passt
»Lauter, Susanne – man versteht sie hier hinten nicht!« Ein erneuter Versuch. Diesmal klappt es besser. Ihr Thema in dieser Szene ist das Träumen. »Ja, zeigt mal, wie es aussieht, wenn man wirklich schöne Träume hat.«
Aber Träume sind Schäume, hört man eine Gegenstimme, und ehe man sich versieht, sitzt und steht die Gruppe in einem Meer von schillernden Seifenblasen. »Batsch, batsch, batsch und weg sind sie!«
Also muss man sie hinaus lassen, wegfliegen lassen. Erneut gibt es Seifenblasen. Jeder hat seine eigenen, so wie er seine eigenen Träume hat. »Ja gestaltet, spielt«, treibt Neuhaus seine Truppe an. »Sprecht in die Röhrchen hinein, lasst eure Träume fliegen«! Und die Schauspieler reagieren, fantasievoll und mit Eifer, und nehmen die Bühne in Besitz.
Gesang, Spiel und Tanz
Dies ist nur eine kleine Szene eines in unterschiedlichen Sequenzen ausgearbeiteten großen Spiels, wie Neuhaus es angekündigt hat. Ein Stück, das sich der Fantasie annimmt, der Narretei, und dies mit Gesang, Spiel und Tanz. Mit Rezitationen großer Denker und derer, die die Illenauer Heilanstalt selbst erlebt haben.
Rund 30 Akteure werden bei dem großen Spektakel mitwirken, einem närrischen Spiel, das schon jetzt viel Spannung verspricht.
Kartenvorverkauf
Die Premiere findet am Samstag, 23. September, ab 20 Uhr (Einlass ab 19.15 Uhr mit Vorprogramm) in der Lagerhalle der Firma Segezha Group in der Fautenbacher Straße 24 in Achern statt. Weitere Aufführungen sind am 24., 29. und 30. September sowie am 1. und 2. Oktober.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Stadt Achern, Fachgebiet Kultur, den Buchhandlungen Büchermehr und Klebers, der Tourist-Info im Rathaus am Markt, unter www.ortenaukultur.de (»gong Achern«) sowie in allen Vorverkaufsstellen der Mittelbadischen Presse. rdr