Sasbacher Katharinenmarkt erfreut sich großer Beliebtheit
An rund 140 Ständen gab es am Mittwoch beim Sasbacher Katharinenmarkt allerhand zu entdecken. Auch Bürgermeister Gregor Bühler, der erstmals den »Käthelesmarkt« eröffnete, zückte den Geldbeutel.
»Hoch und runter, immer wieder.« Ob hinter diesem Werbeslogan von Lukas Zirngiebel und dessen Hobel für Karotten, Zwiebel und Gurken auch ein kommunalpolitischer Bezug bestand, wollte der erfahrene Händler auf dem Katharinenmarkt am Mittwoch nicht sagen. Der Slogan und die geradezu sensationelle Funktionsweise der Weltneuheit und die cleveren Werbeslogans haben Bürgermeister Gregor Bühler jedenfalls so überzeugt, dass er bei seiner Marktpremiere gleich zwei der modernen Haushaltsgeräte – aus eigener Tasche versteht sich – kaufte.
Den einen schenkte er Marktmeisterin Kerstin Burkart, die mit Hauptamtsleiter Daniel Retsch ab fünf Uhr auf den Beinen war, sich um die Organisation des Marktgeschehens kümmerte und sich nun riesig über das nützliche Geschenk freute. Ob Gregor Bühler den zweiten Hobel zu Hause selbst schwingt oder seiner Ehefrau als Mitbringels schenkt, bleibt sein Geheimnis.
Auch so manche Hausfrau schmolz beim Einkaufsbummel entlang des riesigen Sortiment dahin wie Eis in der Sommerhitze, denn von warmen Socken bis zu scharfen Messern war alles da, und wer seine Schnäppchen eingetütetes hatte, gönnte sich die Leibspeise eines jeden echten Sasbachers – einen »Bollwecke«.
Tradition verpflichtet
Gregor Bühler bummelte mit seinen Amtskollegen aus den Nachbargemeinde beim Marktempfang, bei dem neben der Pflege der guten interkommunalen Kooperation ein Biss in »Bollwecke« nicht fehlen durfte, über das Gelände. »Der Katharinenmarkt ist Tradition und an dieser wird weiter festgehalten«, meinte Bühler, der bei bestem Wetter, fröhlichen Menschen und toller Stimmung einen Markttag wie aus dem Bilderbuch erlebte.
Es war das erste Mal, dass das Team Gregor Bühler, Kerstin Burkart und Daniel Retsch die Verantwortung für den Sasbacher Traditionsmarkt hatten, der seit 236 Jahren stattfindet und mit 140 Ständen von Marktleuten, Vereinen und Geschäften einer der größten in der Region ist. Vor allem ist er einer der ältesten und deshalb werden Brauchtum und Tradition in Ehren gehalten und so mancher brave Bürger nimmt sich eigens einen Tag frei.
Denn kaum hatte der damalige Landesherr Ludwig Renatus Eduard, Fürstbischof Rohan von Straßburg, am 8. Januar 1782 mit Brief und Siegel den Sasbachern einen Markt genehmigt, da kam einer der pfiffigen Bürger auf die Idee, diesen Tag gar zum »Saschbacher Nationalfeiertag« zu erheben. So schlich sich klammheimlich ein Gewohnheitsrecht ein, die Arbeit wurde für einen Tag bei Seite gelegt und selbst die Lehrer hatten ein Einsehen und gaben den Schülern keine Hausaufgaben auf. Kurzum, rund um den Markt ranken sich allerlei köstliche Geschichten, der »Käthelesmarkt« ist Brauchtum pur und so manche Ehe nahm abends beim fröhlichen »Schwof« im Gasthaus Ochsen ihren Anfang.