Sasbacher Lenderschüler senden Auftritt ins Festspielhaus
„Signal der Hoffnung“ in Corona-Zeiten: Solveig Sonntag und Janik Wang von der Heimschule Lender spielten per Live-Übertragung vor Profimusikern im Festspielhaus Baden-Baden.
Das Lampenfieber der musikalischen Lenderschüler Solveig Sonntag (Geige) und Janik Wang (Klavier) als Teilnehmer beim „Hausfestspiel“ des Festspielhauses Baden-Baden war längst verflogen, zumal nach deren virtuellen Vorspiel von den Profimusikern des „Vision String Quartet“ live von der Konzertbühne super Komplimente kamen. „Das war total cool, ihr spielt richtig schön miteinander und hört gut aufeinander.“
Dass dieses große Lob von Musikern eines der erfolgreichsten jungen Streichquartetten in Europa und direkt aus dem Festspielhaus kam, sorgte für eine besondere Note, zumal Solveig Sonntag und Janik Wang vom Musikzug 8 der Lender vor Profis spielten. Dabei hatte sie mit der Sonatina von Zdenek Fibich, einem Vertreter der tschechischen Romantik, ein anspruchsvolles Werk dargeboten, das sie auch beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ vortragen werden. „Ihr spielt sehr akkurat, aber wenn ihr noch träumerischer spielt und dem Stück mehr Zeit zum Atmen gebt, dann wird es noch besser“, war ein Rat.
„Endlich einmal wieder Musik aus dem Festspielhaus live genießen“, lautetet der Hinweis im Programm des Festspielhauses für das viertägige Streaming-Festival „Hausfestspiel“, bei dem das „Musik-Gymnasium Lender“ mit dem Musikzug der 8. Klasse von Fachlehrer Ulrich Noss in den Ferien dabei war. Die Lenderschüler sowie Schüler der Vorbereitungsklasse Deutsch der Realschule Gaggenau waren von zu Hause aus zugeschalten. Sie konnten den Musikerin in Baden-Baden Fragen stellen oder wie Solveig Sonntag und Janik Wang vorspielen.
Interesse stärken
Moderator auf der Bühne des Festspielhauses und Gesprächspartner mit den Musikern Jakob Encke (Violine), Daniel Stoll (Violine), Leonard Disselhorst (Cello) und Sander Stuart (Viola) war der Musiklehrer und Altsasbacher Christian Vierling, der Referent Partizipation am Festspielhaus ist und das Streaming-Projekt mit Schulen betreute. „Wir hoffen, dass mit dem Projekt das Interesse an Musik und besonders auch der klassischen Musik bei den Schülern gestärkt wird, diese aktiv am kulturellen Leben teilnehmen und durch die Kunst und von den Künstlern etwas für ihr Leben mitnehmen“, meinte Vierling.
Dieser Wunsch ging in Erfüllung, denn das Quartett begeisterte mit einer kleinen Reise durch die Musik-Epochen und spielte typische Werke. Die Schüler erlebten auch experimentelle Musik mit Eigenompositionen, bei denen die Streichinstrumente zu Gitarren und Percussion-Instrumenten wurden, die Bögen entlang der Saiten gestrichen wurden und dabei groovige und jazzige Effekte entstanden. Solche Art von „Streichermusik“ gefiel den Schülern so gut, dass Solveig Sonntag gleich den „Gitarren-Modus“ ihrer Geige ausprobierte.
Mit diesem besonderen Festival sollte ein „Signal der Hoffnung“ ausgehen, sagte Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa. „Wenn die Musikliebhaber noch nicht wieder zu uns kommen können, kommen wir zu ihnen.“ In diesem Sinne gab es erstmals eine Künstlerbegegnung im virtuellen Klassenzimmer, die Teil des Kolumbus-Programmes war, mit dem in normalen Zeiten Klassen vergünstigt mit ihren Lehrern die Konzerte besuchen können.