Wie kräftig der „Schuss original Sasbacher Kirschwasser“ für ihre Linzertorten war, hat Daniela Weck von der Weihnachtsbäckerei der Trachtenkapelle nicht verraten. Wohl aber, dass sie zum Backen ihrer Linzertorten für einen guten Zweck neben Mehl, Nüssen, Margarine auch ein leckeres Lebkuchengewürz, eine feine Zimtmischung und das obligatorische Ei verarbeitet. Sterne und Tannenbäume runden die typischen Kuchen zur Advents- und Weihnachtszeit von Daniela Weck ab, die auch Ideengeberin für diese erste kulinarische Backaktion der Musikerfrauen war. „Mir schwebte so etwas schon lange im Kopf herum, auch ohne Corona wäre so eine leckere Backaktion möglich gewesen“, meint sie.

17 Sorten Gebäck 

Dass die weihnachtliche Backidee glänzend bei den Bürgern ankam, zeigten die bisherigen Bestellungen von 55 Päckchen mit Weihnachtsgebäck und 45 Linzertorten. „Wir müssen jetzt schauen, was noch an Bestellungen reinkommt und dann liefern wir, so lange der Vorrat reicht“, erklärt Weck. Wer in den Genuss der Gebäckmischung kommt, kann darüber staunen, dass sich darin 17 Sorten Gebäck befinden. Denn von Hildabrödle über Vanillekipferl und Walnussplätzle bis Husarenkrapferl, Nugattaler und Traumstücken reicht die Auswahl. Dafür gaben die 14 backenden Musikerinnen „Frauenpower vom Musikverein“ ihr Bestes, denn schließlich soll durch das fröhliche Backen und die Lieferung frei Haus der Zusammenhalt im Verein gestärkt werden. 

Weshalb die Musikerinnen kulinarisch aktiv wurden, hat primär etwas mit Corona zu tun. Denn nach dem großen Lockdown im März waren Proben, Feste und Feiern untersagt. Dann konnte das Orchester nach der Lockerung einige Male im Gerätehaus der Feuerwehr proben und im Herbst war schon wieder Schluss. 

Arbeit liegt auf Eis

„Wir haben seit über sechs Wochen nicht mehr geprobt“, erklärt Manfred Meier vom Vorstandsteam, der auch auf das viel größere Problem hinweist. Für 2020 standen 24 Veranstaltungen in und außerhalb von Sasbach auf dem Terminplan, darunter große Feste wie die Nacht in Tracht und die Sommernacht in der Turenne-Allee. 

Auch ein Dorf-Hock mit der Feuerwehr und dem Gesangverein, ein Glühwein-Hock mit Fackelwanderung sowie ein Konzert im November waren geplant. Corona machte alle Vorhaben zunichte und es bleibt in der Summe ein Einnahmenverlust von über 10 000 Euro, so Manfred  Meier. Dieses Geld werde benötigt für den Kauf und die Reparatur von Instrumenten, für die Ausbildung der Zöglinge, den Kauf von Noten und die Bezahlung des Dirigenten.