Sasbachried kann sich auf schnelles Internet freuen

Der Baustart für den Glasfaserausbau in Sasbachried ist gesichert, denn das Quorum von 35 Prozent Verträgen wurde schon lange vor dem Stichtag am 31. Januar erreicht: Blick in das Neubaugebiet Muhrfeld, in dem bislang nur Leerrohre liegen. ©Foto: Roland Spether
„Was macht eigentlich das Glasfaser?“ Dieser Satz wurde in den vergangenen Jahren in Achern unzählige Male ausgesprochen, auch in Sasbachried. Doch nun könnte es sein, dass das Ried ziemlich schnell auf Touren und mit der NGN Telecom und der Marke „Das bessere Netz“ (DBN) moderne Kommunikationstechnik kommt, auf die der Stadtteil schon ziemlich lange wartet.
Wenn alles wie geplant verläuft und das Wetter mitspielt, soll im April Spatenstich für die Verlegung des Glasfasers sein, so Julia Wohlschiess (Teamleitung Marketing) auf Anfrage. Bis Ende 2025 soll das Glasfaser-Projekt im Ried abgeschlossen sein.
Die Augen reiben
Wenn das so kommt, dann dürften sich Bürger anderer Stadtteile verdutzt die Augen reiben, wie schnell das ablief. Nach einem Markterkundungsverfahren der Stadt 2024 für das Neubaugebiet „Muhrfeld“ und letztlich auch für ganz Sasbachried erklärte sich die NGN Telecom bereit, den Breitbandausbau eigenwirtschaftlich, also ohne städtische Finanzmittel zu übernehmen.
Dazu musste das Unternehmen bis Januar eine Quote von 35 Prozent Aufträgen von Anschlussnehmern verbucht haben, was für den Ort mit zirka 1100 Einwohnern und 450 Häusern mindestens 150 Anschlüsse bedeutet.
Dieses Ziel wurde nach Auskunft des Unternehmens Mitte Januar erreicht, so dass die NGN Telecom die nächsten Schritte in die Wege leiten und mit der Umsetzung ihrer Zusage mit der Baufirma Eisenbrecher aus Karlsruhe beginnen konnte.
Laut Julia Wohlschiess beginnen die Arbeiten von einem Verteiler im benachbarten Industriegebiet Sasbach-West aus und erstrecken sich dann in Richtung Norden auf Sasbachrieder Gemarkung hin.
Alles war erschlossen
Am Ortseingang befindet sich auch gleich das Neubaugebiet Muhrfeld, das 2024 Schlagzeilen gemacht hatte. Stadt und Ortschaft hatten das Baugebiet für 14 Häuer vorbereitet, die Straßenleuchten brannten und die Eigentümer konnten mit dem Bau beginnen. Doch in den Leerrohren fehlten die Kabel für Internet, Telefonie und Fernsehen. Die Stadt fand keinen Anbieter. Für den einen waren die 14 Häuser zu wenig, für den anderen war die Strecke vom Verteilerpunkt bis ins Baugebiet zu weit und die Stadt sah keine Möglichkeit, das Glasfaser für 180.000 Euro selbst zu verlegen.
Wie Ortsvorsteher Ulrich Metz im Ortschaftsrat am 4. Dezember 2024 mitteilte, beabsichtige Vodafon, sich mit seinen Kunden in Verbindung zu setzen und die Anschlüsse der 15 vorbereiteten Häuser in der Riederstraße vorzunehmen. Davon betroffen sei auch die Ortsverwaltung. Nun hätten alle „Rieder“ die einmalige Chance auf Glasfaser, so der Ortsvorsteher.
Dass die Sasbachrieder diese Chance unbedingt nutzen wollten, wurde bereits bei der Info-Veranstaltung am 26. November in der Rheingoldhalle deutlich. Einige der mehr als 200 Besucher führten immer wieder das Beispiel der DBN in Sasbach an, wo von Januar bis Mitte November 2024 der Hauptort durch die Tiefbaupartner Baum & Kimmig problemlos verkabelt wurde.
Für 700 Haushalte
In dieser Zeit wurden nach Angaben des Unternehmens eine 9,5 Kilometer lange Trasse für knapp 700 Haushalte fertiggestellt. Dafür wurden 16,5 Kilometer Rohre verlegt.
Nun sind die Rieder voller Erwartung, ob es bei ihnen genauso schnell läuft, auch wenn die Kolonnen einer anderen Baufirma anrollen werden. Doch die Signale seien positiv.