Sasbachrieder Ortschaftsräte wollen keine Aufgabengebiete
Im »Ried« werden Ortschaftsräte weiterhin keine festen Zuständigkeiten haben. Mit sechs Nein- und zwei Jastimmen votierten die Räte am Mittwoch gegen eine solche Zuweisung, die es bisher auch nicht gegeben hatte. Kritik gab es am Mittwoch am mangelnden Engagement des TuS Sasbachried.
Ein Bürger war Ende 2018 an den Ortschaftsrat herangetreten mit dem Wunsch, einzelnen Räten bestimmte Aufgabengebiete zuzuweisen. Jedoch wurde das Thema wegen der Kommunalwahl in die Verantwortung des neuen Ortschaftsrats gelegt, der sich nun mit 2:6 Stimmen dagegen entschieden hat.
»Es war so, dass sich jeder Ortschaftsrat für alle Themen offen zeigt, sie auch bei Anfragen von Bürgern umgehend an die Ortsverwaltung weiterleitet oder in der Ortschaftsratsitzung anspricht«, sagt Ortsvorsteher Christian Zorn.
Dessen ungeachtet habe es immer wieder Ortschaftsräte gegeben, die in bestimmten Themen besonders bewandert waren, die ihm als Fachgebiet am Herzen lagen. Bürger, die ein Anliegen haben, können sich direkt an die Ortsverwaltung oder den Ortschaftsrat ihres Vertrauens wenden, so der Ortsvorsteher.
Ärger lade sich ab
Es entwickelte sich eine rege Diskussion. Karl Schofer meinte, dass bisher jeder für jedes Thema zuständig war. Deshalb sprach er sich gegen eine konkrete Zuweisung aus, zumal das Problem bestehe, dass der Ärger von Bürgern etwa über zu viel Gras auf dem Friedhof auf einem Ortschaftsrat abgeladen werde. Auch Christoph Habich sprach sich dagegen aus: »Wenn einer für den Grillplatz zuständig ist, ist er den ganzen Sommer beschäftigt«.
Jutta Zirngibl-Hars verwies auf den Effekt, dass die Bürger bei einer Zuweisung wissen würden, wer wofür zuständig ist. Dies bekräftigte Wolfgang Klein, nach seiner Auffassung gehe es vor allem darum, dass sich die Ortschaftsräte in bestimmte Themen »tiefer einarbeiten«. Sylvia Fischer hingegen fand: »Ich bin für alles offen, kann mich aber aus zeitlichen Gründen nicht noch tiefer in die Materie einarbeiten.«
Neue Bauplätze
In der Bürgerfragestunde wollte eine Bürgerin wissen, wie es denn um neue Baugebiete im »Ried« stehe und wann die drei für die Regenrückhaltung reservierten Plätze in der Birkenallee bebaut werden dürfen. Dies sei dann der Fall, wenn die im neuen Haushalt vorgesehenen Kanal- und Abwasserarbeiten und die Ableitung des Regenwassers vorgenommen seien, antwortete der Ortsvorsteher. Dann würde das Landratsamt die Bebauungssperre aufheben.
Ansonsten sei derzeit ein kleines Baugebiet mit etwa 15 Plätzen beim Friedhof in Planung. Der Aufstellungsbeschluss soll noch im Herbst folgen, sagte Christian Zorn.
Heftige Kritik am TuS Sasbachried
»Der TuS beteiligt sich überhaupt nicht im Dorf und hat seit zehn Jahren keine Generalversammlung mehr abgehalten«, kritisierte der Sasbachrieder Ortschaftsrat Karl Schofer unter Punkt Verschiedenes in der Sitzung am Mittwoch.
Der Turn- und Sportverein sei auch derjenige, der die Rheingoldhalle am meisten belege, sich im Gegenzug aber nicht einbringe. »Eine Generalversammlung im Jahr muss sein, damit wir wissen, was die überhaupt machen«, forderte Schofer. »Ich werde eine offizielle Anfrage an den Verein richten«, sagte Ortsvorsteher Christian Zorn zu.
Ein anderes Thema sprach Gabi Graf an: »Wir haben jetzt so viel über die Blumenwiese diskutiert und nichts ist passiert«. Wie zu hören war, sei zu diesem Thema der städtische Umweltschutzbeauftragte zuständig und es würde nochmals nachgefragt.sp