Sasbachwalden erlebt Konzert mit Höhen und Tiefen
Dass ein Konzert gelingen kann, auch wenn nicht alles optimal gestaltet ist, erlebten die Besucher am Sonntag in Sasbachwalden.
Die Friedenskapelle St. Katharina hat seit ihrem Bestehen 2013 vielen Veranstaltungen als Austragungsort gedient. Und alle, so kann man mit Fug und Recht behaupten, hatten irgendetwas mit Frieden zu tun und standen unter der Schirmherrschaft von Monika Birk-Finkbeiner. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz gäbe es in Sasbachwalden einen »Kunsttempel« und Touristenmagneten weniger. Frieden liegt der Schwester des Hoteleigners des »Spinnerhofs«, über dessen Hotelanlage die Kapelle weit sichtbar thront, sehr am Herzen. So kam auf ihre Initiative hin am Sonntagabend auch der Deutsch-Französische-Abend zustande, der irgendwie mit elegischen Liedern und Chansons auch ein friedvoller war und vor allem von der Freude am Musizieren lebte.
Freude vermitteln
»Wir haben Freude, zusammen zu singen und hoffen, dass von der Freude auch etwas zu Ihnen rüberkommt«, meinte Serge Rieger, der allseits bekannte elsässische Liedermacher, der sich seit Jahren solo und mit Partnern, als versierter Chansonnier auf Elsässisch, Deutsch und Französisch in der Ortenau mit Gitarre präsentiert. Diesmal mit dabei war Cindy Blum, die auch schon, ebenso wie Rieger, als Liedermacherin mit Gitarre und Autorin im Autorennetzwerk Ortenau-Elsass auftrat und mit wunderschöner Stimme für Begeisterung sorgte. Als Gast aus Straßburg trug Elise Fraih, eigentlich Violinistin und Pianistin, ebenfalls mit eigenen Liedern und der hohen Begleitstimme zu manchen Songs, ihren Teil zur guten Unterhaltung bei.
Nach eigenem Bekunden war es erst der zweite gemeinsame Auftritt des Trios, und der gelang mit vielen Kompositionen aus eigenem Erleben, großer Musikalität und Charme ganz ordentlich. So weiß zum Beispiel Cindy Blum bei der Ankündigung ihres nächsten Liedes »gar nicht, was sie so recht sagen soll« und singt dann von »Meiner Art Welt«, die freilich jeder auf seine eigene Art empfindet. Der eine kleidet sie in Worte, der andere in Töne und wieder andere in beides, wie diese drei.
Zugegeben: Die gesamte Darbietung des elsässischen Barden und der deutsch-französischen Liedermacherinnen litt etwas an Gleichförmigkeit, um nicht von Eintönigkeit zu reden. Lieder und Chansons glichen einander allzu sehr in Struktur und Aussage, und ein bisschen mehr Rhythmik und ein paar Tempowechsel hätten ihnen ganz gutgetan. Aber das trübte keineswegs die Freude der Besucher, weil sie auch Gelegenheit bekamen, den einen oder anderen Refrain mitzusingen. Mit Dietrich Bonhoeffers »Von guten Mächten wunderbar geborgen« und einer gängigen »Halleluja«-Version, mit Gelegenheit zum Mitsingen, ging ein fried- und freudvoller Abend zu Ende – womit sich Serge Riegers zu Beginn geäußerte Hoffnung vollumfänglich erfüllte.