Sasbachwalden kauft Bauplatz für neues Feuerwehrhaus
Ein Dorf mit nur 2616 Einwohnern leistet Unglaubliches: Es investiert in Bildung, in das Ortsbild, in die Trinkwasser- und Löschwassersicherheit und in eine umfangreiche Infrastruktur, darunter ein eigenes Freibad, Kurhaus und in einen Bauplatz für ein neues Feuerwehrhaus. Die Erträge aus der laufenden Verwaltungstätigkeit liegen 2023 gerade mal 17.500 Euro über den Aufwendungen von 7,2 Millionen Euro.
„Etwas über null“, nannte das Kämmerer Achim Gromann in der Gemeinderatssitzung diesen Mittwoch im Rathaus. Dazu habe Bürgermeisterin Sonja Schuchter viel beigetragen. „Es steckt keine Luft mehr drin, aber er ist realistisch“, sagte sie zum Haushalt 2023, der nach dreistündiger Beratung einstimmig beschlossen und danach mit einem Gläschen Alde-Gott-Wein begossen wurde. Die Kommunalaufsicht hatte ihn vorab schon als genehmigungsfähig eingestuft.
Größte Neuigkeit war, dass mit Hilfe von Zuschüssen des Landes im Sanierungsgebiet Ortsmitte ein Bauplatz für ein neues Feuerwehrhaus gekauft werden soll. Dafür kommt das Gelände Am Werth in Frage, auf dem bisher ein Parkplatz für Feuerwehrangehörige und ein Pumptrack für Mountainbiker liegen. Neu ist auch, dass die Bürgermeisterin eine Parkraumbewirtschaftung auf dem Schwimmbadparkplatz plant. Sie investiert 15.000 Euro in zwei Parkscheinautomaten, die sich schnell bezahlt machen sollen. Auf diese Weise leisten auch Tagestouristen einen Beitrag zum Unterhalt des Wanderwegenetzes, sagte sie.
280.000 Euro
Für die Neugestaltung der Einfahrt in den Kirchweg, die dieses Jahr umgesetzt werden soll, wurden bereits Teilbeträge in die Haushalte der Vorjahre eingestellt. Das gilt auch für den Kindergartenanbau und die Kanalsanierung in der Talstraße. Beide Maßnahmen werden demnächst abgeschlossen. Investiert werden in diesem Jahr laut Haushaltsplan weitere 280.000 Euro in die Treppenanlage am Eingang zum Kirchweg, bis zu 280.000 Euro für das Grundstück zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses und 180.000 Euro für Löschwasserzisternen am Bischenberg, wenn dafür ein kräftiger Zuschuss aus dem Ausgleichsstock des Landes gewährt wird. 100.000 Euro muss voraussichtlich für eine Dachsanierung am Kindergarten ausgegeben werden und 80.000 Euro für die Neufassung einer Trinkwasserquelle.
Für den Unterhalt von Straßen und Wegen müssen 40.000 Euro genügen. Der Bauhof der Gemeinde soll ein Hochregallager und eine neue Falttür für 29.000 Euro bekommen. Eine öffentliche Wasserleitung für den Bischenberg ist nicht im Haushalt, weil sich bisher nicht genug Anlieger beteiligen wollen. Kritisiert wurden die hohen Kosten für Kontrolle und Pflege oder Entfernung von Bäumen zur Gewährleistung der Sicherheit. Laut Dominic Eggs von der Verwaltung wird das immer teuer, weil immer mehr Wege hinzukommen. 2023 sind dafür 26.000 Euro eingeplant.
„Insgesamt spitz gerechnet und trotzdem ein ausgeglichener Haushalt“, so kommentierte Bruno Müller von den Freien Wählern das Zahlenwerk. Hohe Investitionen in Trinkwasser und Löschwasser seien notwendig. Mit Sanierungszuschüssen fördere man Gewerbetreibende. „Ohne die Energiekostenerhöhung wäre manches anders“, sagt er. Als „größten Brocken“ bezeichnete er das Thema Bildung. Für Kindergarten und Schule gebe die Gemeinde rund 460.000 Euro aus: „Das ist für unsere kleine Gemeinde ziemlich viel.“