Sasbachwaldener Mountainbiker eröffnen die Saison
Zahlreiche Mountainbiker befuhren am Wochenende die Trails des Sasbachwaldener Bikesportvereins. Dass das trotz Corona möglich war, liegt an einer Besonderheit.
„Wir fahren jetzt flüssig und mit einem Grinsen im Gesicht den Berg hinunter.“ Mehr Anweisung von Jugendtrainerin Bianca Hirsch brauchte es nicht, denn die jungen Mountainbikerinnen Klara, Fenja, Ronja und Ayleen waren nach acht Wochen „Flow-Entzug“ auf zwei Rädern heiß auf den zweiten Start in die Saison.
„Ich habe im Garten Paletten aufgestellt und bin darauf rumgefahren“, berichtete Klara. Auch ihre Teamkameradinnen Ü10 gingen nach der Sperrung der Schaeffler-MTB-Arena ins Home-Training über, balancierten auf Balken, sprangen von Holzrampen, fuhren Achter oder radelten mit ihren Eltern ins Blaue. Das sorgte zwar auch für Abwechslung, aber für hoch motivierte Racerinnen kann es nichts Schöner geben, als im Team den „Pfad Zwo“ über Rampen und Kurven hinunter zu fahren, den Wind in den Haaren zu spüren und auf tollen Bikes viel „Flow“ zu genießen.
Der Neustart auf zwei Rädern ist erfolgt, bereits zum Auftakt am Freitag waren viele Fahrer auf der sieben Kilometer langen Strecke und bei herrlichem Wetter ging es am Wochenende weiter mit sichtlich begeisterten Fahrern wie am Fließband. Die Parkplätze zwischen Spinnerhof und B500 waren belegt, die Bergradler kamen aus dem Raum Freudenstadt, Karlsruhe und dem Elsass und in dem Feriendorf war nach acht Wochen Stillstand wieder richtig was los.
Klare Regeln
Zwar fehlten noch die geöffneten Gasthäusern, aber ab heute gibt es hier den Showdown zum Lockdown und dies freut alle, von Bürgermeisterin Sonja Schuchter über die Gastronomen und Touristiker bis zu den Sportfans. Vorsitzender Volker Hirsch hatte zum Start mit den Trainern die Aufgabe, die 120 Nachwuchsfahrer des Vereins mit den Vorgaben des Landes und des Radsportverbandes vertraut zu machen und mit diesen in Vierergruppen zu trainieren, denn bei der Schaeffler-MTB-Arena handelt es sich um eine Sportstätte (Freiluftsportanlage) und diese unterliegt den Verordnungen des Kultusministeriums. Dazu gehört die Anordnung, dass ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern eingehalten werden muss; erlaubt sind Einzelfahrten und Gruppen bis maximal fünf Personen. Dies hielten Vereinsteams und Gastfahren ein, die meist zu zweit fuhren; Gruppen mit mehr als vier Fahrern waren in der Regel nicht zu sehen.
Ansonsten hat der Verein über die sozialen Medien auf die Vorgaben in Corona-Zeiten hingewiesen. Damit die Fahrer den Flow genießen konnten, hatten die Streckenbauer nach acht Wochen Sperre der Strecke einige Arbeiten zu erledigen, wie Thomas Blochinger berichtete. Das trockene Aprilwetter sorgte für zusätzliche Schäden und wenn dann noch Starkregen auf die lockere Erde fiel, wurden Streckenteile den Berg hinab gespült. Hinzu kommt, dass der Trail sehr gut angenommen und entsprechend strapaziert werde.
Ansturm erwartet
„Für diesen Sommer rechnen wir mit einem richtig großen Run auf die Trails und 1500 Fahrer am Wochenende, da Urlaub im Ausland nicht möglich ist“, erklärt Volker Hirsch. Viel Lob gab es für den Gemeinderat, dass er für die „Skill Area“ beim Einstieg zum „Pfad Zwo“ zustimmte. Vorerst gecancelt ist die Verlängerung von der B500 bis auf die „Grinde“, da es hier ein Auerhuhn-Habitat gibt und die Naturschutzbehörde deshalb keine Erlaubnis erteilt. „Wir pflegen den Weg trotzdem, das ist eher eine Good-will-Action des Vereins.“