Schüler aus drei Ländern trafen sich in Oberkirch
Beim dritten Zusammentreffen im Rahmen des Projekts »Erasmus+« waren spanische und italienische Schülerinnen und Schüler zu Besuch am HFG.
Zum dritten und letzten Mal trafen Schüler aus drei unterschiedlichen Ländern unter dem Motto »Rencontrer l’autre en voyageant« zusammen. Nach Aufenthalten in Jaén, Spanien, und Avezzano, Italien, war Oberkirch an der Reihe: Die Teilnehmer des Seminarkurses »Flucht und Migration« unter der Leitung von Matthias Cleiß und Aisha Hellberg sowie der bilinguale Kurs der Jahrgangsstufe 1 hießen eine Gruppe spanischer und italienischer Schüler am HFG willkommen.
Zusammengeführt durch das von der EU gesponserte »Erasmus+«-Programm beschäftigte man sich auch dieses Mal wieder intensiv mit dem Thema Flucht und mit dem europäischen Gedanken. Außerdem bot der Besuch die Möglichkeit, den Gästen die deutsche Kultur näherzubringen und Freundschaften zu vertiefen. Dabei diente Französisch zur Verständigung. Alle teilnehmenden Schulen bieten abgesehen vom Schulabschluss des jeweiligen Landes auch das französische Abitur (»baccalauréat«) an. Ziel der gemeinsamen Woche war eine Ausstellung zum Thema Flüchtlingskrise, die aktuell im HFG zur Schau gestellt wird. Im Rahmen eines Abschlussbuffets wurde die Ausstellung eröffnet.
Die Schüler beschäftigten sich zudem mit dem Film »Persepolis«, der die Geschichte einer jungen Migrantin erzählt. Dabei wurden Kulturunterschiede, Fluchtursachen und Integration an einem konkreten Beispiel diskutiert. In einem anderen Workshop las man die Kurzgeschichte »Guerre – et si ça nous arrivait?« und versetzte sich selbst in die Lage eines Flüchtlings.
Städte erkundet
Die Stadt Oberkirch begrüßte die Spanier und Italiener mit einer Einladung ins Rathaus. Bürgermeister Lipps stellte Oberkirch und Umgebung vor und lobte alle Anwesenden für ihr europäisches Engagement. Natürlich durften auch kulturelle Erlebnisse nicht fehlen. So erkundeten die Schüler zusammen mit ihren Partnern Heidelberg und Straßburg. In Kleingruppen erkundete man verschiedenste Sehenswürdigkeiten. In Straßburg begann man den Tag mit einer Stadtrallye, die unter anderem zur Kathedrale und dem Gerberviertel Petite France führte. Danach war ein Besuch im Europaparlament geplant. Die Schüler durften einer Sitzung des Jugendparlaments Euroschool im Plenarsaal assistieren und verschiedene Konferenzräume besichtigen. Abgerundet wurde der Tag durch einen von der nichtstaatlichen Flüchtlingsorganisation La Cimade organisierten »Parcours des réfugiés« (Weg der Flüchtlinge). La Cimade ist Flüchtlingen in Frankreich bei der administrativen Arbeit behilflich. Der Weg, der bis zur Aufenthaltserlaubnis zurückgelegt werden muss, wurde in einem Brettspiel dargestellt.
Auch in den Familien bemühten sich die deutschen Schüler, ihren Gästen ein möglichst spannendes Programm zu bieten. Nach vollgepackten Tagen in der Gruppe ging es abends zum Beispiel nach Straßburg ins Kino, zusammen in typisch deutsche Restaurants, Bowlen, Wandern im Schwarzwald oder nach Offenburg.
Neue Freundschaften
Das Projekt ist verantwortlich für viele neue Freundschaften. Deshalb ist klar, dass das Motto »Rencontrer l’autre en voyageant« nicht nur in der Schule gilt. Bereits im Sommer sind erste Besuche geplant. Das Projekt »Erasmus+« hat in der Schule begonnen und wird wohl noch viele Jahre außerhalb von ihr andauern.