Achern / Oberkirch
Schüler wünschen sich Jugendtag in Oberkirch
Kay Wagner
10. Februar 2006
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Die Oberkircher Schüler ab 14 Jahren haben ges-tern den neuen Jugendgemeinderat gewählt. Und zumindest die Realschüler haben klare Vorstellungen, für welche Projekte sich das Gremium stark machen sollte
Oberkirch. »Wenn es so eine Einrichtung wie den Jugendgemeinderat gibt, dann sollte man sich auch daran beteiligen.« Für Sebastian Bürg, einer der beiden Schülersprecher an der Oberkircher Realschule, ist diese Einstellung Motivation genug gewesen, um sich bei den gestern abgehaltenen Wahlen zum Jugend-Gemeinderat als Kandidat aufstellen zu lassen.
Zusammen mit den anderen Mitgliedern der Schüler-Mitverwaltung hat der 15-Jährige den Urnengang an der Realschule vorbereitet. Was er bei einer eventuellen Wahl verändern will? »Ich möchte mich dafür einsetzen, dass es in Oberkirch mehr Freizeit-Möglichkeiten für Jugendliche gibt.« Die Einrichtung des Skaterplatzes sei eine gute Initiative gewesen. Allerdings fehlten Beschattungsmöglichkeiten. Für deren Einrichtung will sich Sebastian stark machen. Außerdem sollte man ähnliche Projekte in Angriff nehmen.
»Eine Mountainbike-Strecke«, fällt Sebastians Amtskollege Patrick Kimmig spontan ein. Er selbst hat sich nicht als Kandidat um einen Sitz beworben. »Ich bin schon im Theater sehr engagiert, da fehlt mir einfach die Zeit«, sagt er.
Patrick und Sebastian verteilen am Eingang des Raums 101 die Wahlzettel an die rund 250 Schüler, die Klasse nach Klasse zur Abstimmung erscheinen.
Sprudelnde Ideen
Am Lehrerpult, ausgestattet mit der Namensliste der Wahlberechtigten, sitzen Julia Saier und Madeleine Matt aus Nußbach. Sie haben ähnlich konkrete Vorstellungen über Gestaltungsmöglichkeiten für Jugendliche in Oberkirch wie Sandra Doll und Isabell Mößinger, die neben der hüfthohen Urne über das korekte Wahlverhalten der Mitschüler wachen. »Der Skaterplatz war eine gute Sache, spricht aber nicht alle an«, sagt Julia. Eine Veranstaltung an Fasent nur für Jugendliche würde sie sich als konkrete Maßnahme wünschen. Über mehr Konzertveranstaltungen würde sich Madeleine freuen.
Und einmal angefangen, sprudeln die Ideen nur so hervor: ein Fastfood-Restaurant, ein Kino, einen Kleiderladen für Jugendliche, insgesamt mehr Abendveranstaltungen. »Ein Tag für Jugendliche, zu dem Gleichaltrige aus anderen Städten eingeladen werden, fänd ich toll«, sagt Isabell und erntet begeisterte Zustimmung ihrer Mitschülerinnen.
»Wir brauchen mehr Einrichtungen für Jugendliche«, sagt der 14-jährige Mathias Wiemann, der gerade seinen Wahlzettel abgegeben hat. Einen Raum für Video-Spiele, Tischtennisplatten und ein öffentliches Jugendkaffee fallen ihm und seinen Freunden als Beispiele ein. »Die Wahl nehme ich ernst, sonst wäre ich nicht hierhin gegangen«, sagt die 14-jährige Annabell Riemer. Und die 15-jährige Carina Kimmig meint: »Der Jugendgemeinderat ist eine wichtige Einrichtung für uns.«
Über das Ergebnis der Wahl berichten wir in der morgigen Ausgabe.