Schülerwein der Kappelrodecker Rebgeister ausgezeichnet
Einen zweiten Platz holte die Kappelrodecker Schülergruppe der Rebgeister beim Wettbewerb LUI – Landwirtschaftspreis für unternehmerische Innovationen. Der Schulwein ist im Ort schon länger sehr beliebt.
FarMS, eine App für das Geflügelherden-Management, hat den Landwirtschaftspreis für Unternehmerische Innovationen (LUI) 2018 gewonnen. 3000 Euro sicherte sich damit am Montagabend im Bildungshaus Neckarelz Johannes Klausmann aus Villingen-Schwenningen. Großen Applaus gab es aber auch für den zweiten Platz und damit 2000 Euro, die erhält nun die Schülerfirma Rebgeister aus Kappelrodeck, die einen 0,2 Hektar großen Weinberg in Eigenregie bewirtschaftet. Dazu gratulierte Bundestagsmitglied Alois Gerig, Vorsitzender des Bundestags-Ausschusses für Landwirtschaft und Ernährung.
Viel Schüler-Power
Gerig betonte bei der Preisübergabe laut Mitteilung des Bunds Badischer Landjugend die Bedeutung der Digitalisierung auch in der Landwirtschaft. Bestes Beispiel dafür sei die App FarMS des jungen Preisträgers. Auch die Schülerfirma aus Kappelrodeck habe ihn beeindruckt. Die Schüler meistern Anbau, Vertrieb und Vermarktung ihres eigenen Weines, der mit dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein ausgebaut wird (wir berichteten). Von so viel Schüler-Power waren alle Grußwortredner begeistert, wie es heißt. Nominiert waren vier Projekte aus ganz Baden-Württemberg, die die Jury im Sommer aus allen Bewerbungen ausgewählt und bei einer Jury-Fahrt im September besucht hatte.
Der Landwirtschaftspreis für Unternehmerische Innovationen (LUI) wird seit 1997 vergeben, zunächst in Südbaden, seit 2000 in ganz Baden-Württemberg. Träger sind die drei berufsständischen Landjugend-, die Landfrauen- und die beiden Bauernverbände.
Um den mit 5000 Euro dotierten Preis können sich innovative Projekte aus den Kategorien Landwirtschaft, Unternehmenskooperationen sowie Initiativen und Gemeinden bewerben.
www.lui-bw.de, www.schlossbergschule-kappelrodeck.de
Rebgeister - Wein in der Schule
Wein in der Schule? Was wie eine Schnapsidee daher kommt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als ein ausgeklügeltes Konzept, das dort anfängt, wo Schule normalerweise aufhört.
Das finanziell eigenständige Schüler-Unternehmen, bei dem Produktion, Vermarktung und Vertrieb von den jungen Kollegen in Eigenregie organisiert werden, dient den Schülern nicht nur zur Berufsorientierung. Sie erlernen auch praktische, wirtschaftliche und soziale Fähigkeiten, die beim regulären Unterricht oft zu kurz kommen, im Berufsleben aber unersetzlich sind. Zudem erhalten sie ihren Bezug zur Lokalgeschichte, teilweise bis hinein in die eigene Familiengeschichte der Schüler, deren Wurzel nicht selten im Weinbau liegt. Dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein gelingt es durch die Kooperation, junge Menschen für »alte« Berufe wie Winzer oder Kellermeister sowie nachgelagerte Berufszweige zu begeistern.
Innovativ sei das Wirtschaften auf eigenes Risiko und die Abdeckung fast aller Unternehmensbereiche durch die Schüler.red/hei