s'Dolle Hus bleibt erst einmal in Sasbachwaldener Besitz
Der Gemeinderat Sasbachwalden beschäftigte sich mit der Zukunft des »s’Doll Hus«. Erst einmal soll es im Besitz der Gemeinde bleiben – und dann?
»Was machen wir mit s’Doll Hus? Verkaufen wir es, vermieten wir es oder behalten wir es?« Bürgermeisterin Sonja Schuchter stellte in der Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch keine leichten Fragen im Blick auf ein historisches Fachwerkhaus, das im Eigentum der Gemeinde ist und das die Schwestern Katharina und Maria Doll bis zu ihrem Tod 2016 in recht einfacher Lebensweise bewohnten.
Nach einer Einführung über den aktuellen Stand der Dinge durch die Bürgermeisterin und einer sachlichen Beratung der Gemeinderate fassten diese bei einer Neinstimme den Beschluss, dass das Haus vorerst im Besitz der Gemeinde bleibt und die Nutzung sich an dem Konzept der ehrenamtliche Gruppe von Bürgern um Ursula Metz orientiert. Es soll aber in einem Zeitraum von drei Jahren vor allem deshalb ein Blick auf das Haus geworfen werden, um zu sehen, ob größere Investitionen anstehen und ob diese von der Gemeinde geschultert werden können.
Ferner soll sich nach einer Anregung von Alexander Berger ein Verein formieren, um zu verhindern, dass sich eine lose Gruppierung aus unterschiedlichsten Gründen vielleicht schnell wieder auflöst. Der Grundsatzbeschluss war jedenfalls, dass die Gemeinde zunächst das Haus behält, zumal sie zirka 180 000 Euro als Rente für die beiden Schwestern investierte und damit das Haus am Altenrain 2 kaufte.
Zu Beginn der Beratungen erinnerte Sonja Schuchter an die Beschlusslage vom 14. Dezember 2016, nach der das Anwesen ein Jahr im Gemeindeeigentum verbleibt und dem Erhalt der Geschichte Sasbachwaldens und des Brauchtums zur Verfügung gestellt wird. Die Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen insbesondere der Außenanlagen wurden an Bürger übertragen, Ende 2017 sollte nochmals über die weitere Nutzung beraten und entschieden werden.
Konzept vorgestellt
Sowohl eine Mieterin beziehungsweise Käuferin als auch die Bürgergruppe hätten ihr Konzept dem Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung vorgestellt, wobei nach dem Bürger-Konzept die laufenden Kosten von 5000 Euro in dem »Haus der Begegnung« etwa durch Veranstaltungen zum Erhalt alter Bräuche und Sitten, Bauernvesper in der Scheune oder Vermietung für private Feste im Außenbereich gedeckt werden können. Auch die Gemeinde könnte sich das Haus für standesamtliche Trauungen vorstellen, so Sonja Schuchter, die aber betonte, dass je nach Nutzungsänderung auch entsprechende Brandschutzmaßnahmen vorgenommen werden müssen.
»Das ist ein Kulturkleinod, das wir erhalten sollten«, so Gerhard Brock. Wenn aber größere Kosten auf die Gemeinde zukommen, sollte überlegt werden, ob es weiterhin gehalten werden kann. Grundsätzlich befand Hans-Martin Hockenberger den Erhalt des Hauses gut, aber nicht in Gemeindebesitz. Er befürchtet, dass aufgrund des Alters des Gebäudes und der Auflagen wie Brandschutz »die Kosten davon laufen«. Alexander Berger stellte fest: »Zum jetzigen Zeitpunkt darf die Gemeinde das Haus nicht aus der Hand geben. Es wurden schon 180 000 Euro investiert.«
Es müssten Rücklagen gebildet werden, da anstehende größere Investitionen von der Gruppe der Ehrenamtlichen nicht finanziert werden können, so Roland Fischer. Von ihm wurde auch die Einbindung des Hauses in touristische Konzepte angesprochen, die nach Aussage von Alexander Trauthwein von der Tourist-Info noch ausgearbeitet werden müssen.