Seebacher Bürger befürchten: Das Tal wird zugebaut
Großes Bürgerinteresse sorgte in der Ratssitzung am Freitag im Seebacher Rathaus dafür, dass der Tagesordnungspunkt Einwohnerfragezeit deutlich mehr Zeit beanspruchte als in den üblichen Ratssitzungen. Die anwesenden Seebacher Bürger kamen überwiegend aus dem Baugebiet Grimmerswald und Grimmerswald II.
Die Bürger aus dem Baugebiet Grimmerswald wollten wissen, wie die weiteren Planungen in diesem Gebiet aussehen und ob es richtig sei, dass auf dem Sportplatz im Ortsteil Grimmerswald ein Campingplatz oder ein Stellplatz für Wohnmobile geplant ist. Bürgermeister Reinhard Schmälzle gab dazu Auskunft: »Es ist richtig, dass über den Paragrafen 13b des Baugesetzes die Möglichkeit geschaffen wurde, bis zum 31. Dezember 2019 über ein beschleunigtes Verfahren Nachverdichtungen vorzunehmen. Wir haben uns bei einer Ortsbegehung auch angeschaut, wo das möglich wäre, konkret ist noch nichts geplant. Bebauung geht nur dort, wo Wohnbebauung besteht. Im Außenbereich ist das nicht möglich und des Weiteren sind wir in Seebach durch die 97 Prozent Landschaftsschutzgebiet in unserer Entwicklung klar eingeschränkt.«
Reinhard Schmälzle bestätigte, dass auf einem Teil des Sportplatzes ein Wohnmobilstellplatz angedacht sei, weil der Sportplatz nicht mehr als Sportplatz genutzt werde. Aber bis jetzt, das betonte er nochmals, sei in der einen wie in der anderen Sache nichts entschieden.
Die Sorge der Bürger richtete sich gegen eine weitere Nachverdichtung um das neue Baugebiet Grimmerswald II: »Wir sehen die Gefahr, dass eines der schönsten Täler zugebaut wird und dass die Verkehrssituation, die jetzt schon angespannt ist, sich dramatisch verschlechtert.« Anmerkungen war zu entnehmen, dass auf der Grimmerswaldstraße hinüber nach Sasbachwalden schnell gefahren wird und dass inzwischen mehr und mehr Motorradfahrer auch diese Strecke als Kurven-Eldorado entdeckt haben.
Um über die Interessen der Bürger und die Interessen der Gemeinde sowie die Zukunft im Ortsteil Grimmerswald ausführlich diskutieren zu können, bot Bürgermeister Reinhard Schmälzle eine Bürgerversammlung an, die sich in erster Linie an die Betroffenen richte.
Vermietung kritisiert
Kritik gab es an der Vermietung der Mummelseehalle an Privatleute für beispielsweise Hochzeiten oder Geburtstage. Solche Veranstaltungen seien des Öfteren mit viel Lärmbelastung der Nachbarschaft verbunden gewesen und die Vorgaben würden nicht eingehalten. Wie geht das weiter, wird das unterbunden, lautete die Frage zweier Bürgerinnen, wobei sie betonten, dass sich ihre Anfrage nicht gegen die Vereine richte, die die Halle nutzten. Bürgermeister Reinhard Schmälzle teilte mit, dass man die Problematik intern besprechen wolle und sie dann öffentlich auf die Tagesordnung der Ratssitzung setzen werde.
Ein junger Vertreter der Bürgerschaft fragte nach einem Buswartehäuschen für Schülerinnen und Schüler am ehemaligen Gasthaus Grüner Baum und erkundigte sich danach, wie es mit dem Bike-Park für die Jugend aussehe. »Wir halten das Buswartehäuschen für sinnvoll und werden über eine Lösung beraten. Beim Bike-Park suchen wir noch nach einem Gelände, weil wir für den ursprünglich gedachten Ort die Zusage eines Grundeigentümers nicht erhalten haben«, teilte Bürgermeister Reinhard Schmälzle mit.