Seebach

Seebacher Forstwirt schimpft gegen GEG-Novelle

Berthold Gallinat
Lesezeit 2 Minuten
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27. Mai 2023
Sebastian Decker, Gemeinderat und Forstwirt aus Seebach. 

Sebastian Decker, Gemeinderat und Forstwirt aus Seebach.  ©USB

Ein Waldbesitzer aus Seebach fühlt sich durch das geplante Gebäudeenergiegesetz demotiviert. "Den Rohstoff Holz abzuwerten", sagt Sebastian Decker, könne man sich nicht erlauben.

Wie die beiden anderen Talgemeinden Kappelrodeck und Ottenhöfen hat auch der Seebacher Gemeinderat eine Resolution gegen das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) der Bundesregierung, insbesondere gegen das Verbot von Holzheizungen, beschlossen. Sebastian Decker (USB), Gemeinderat und Forstwirt, sieht das geplante Gesetz als einen Affront gegen den ländlichen Raum und als Angriff gegen die Existenz der Waldbesitzer.

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In einem Gespräch schilderte er: „Ich habe zu Beginn dieses Jahres den elterlichen Betrieb in elfter Generation übernommen. Aus Perspektive eines Waldbesitzers können wir es uns nicht erlauben, den Rohstoff Holz abzuwerten und das Sortiment Brennholz unter den Tisch fallen zu lassen. Vor drei Jahren habe ich eine völlig neue Stückholzheizung eingebaut, die sogar gefördert wurde, und jetzt soll verboten werden, mit Holz zu heizen. Mir fährt das alles richtig in die Magengrube.“

Elementarer Faktor

Für die Waldbesitzer seien die letzten vier fünf Jahre infolge von Trockenheit und Käferschäden extrem fordernd gewesen, und man sei dabei, den Wald umzubauen und ihn diverser zu gestalten. Aber wenn man Holz einschlage, falle nun einmal immer Restholz an. Und solches Holz, das zur Energieerzeugung genutzt werden könne, sei im ländlichen Raum ein elementarer, unverzichtbarer Faktor der Wärmeversorgung und letztlich auch der Energiewende. Was solle denn mit den Massen an Restholz geschehen? Nicht zuletzt seien die modernen Holzheizungen in Punkto Feinstaub mit Heizungen von vor zwanzig Jahren und mehr längst nicht mehr zu vergleichen, sondern seien in der Filtertechnik um Längen besser. „Mit welchen Waldbesitzerkollegen ich auch rede“, informierte Decker, „es herrscht Demotivation, was den Waldumbau und die Bewirtschaftung des Waldes angeht. Dazu kommen Ärger und Wut auf die rücksichtslose und kommunikationslose Politik. Ich bin wie meine Kollegen für Klima- und Artenschutz, aber das muss mit Verstand und Vernunft geschehen und nicht gegeneinander, sondern miteinander. Nachhaltig genutzt für Energieerzeugung ist Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und ein Faktor im Kampf gegen den Klimawandel.“

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