Sinkendes Stahlschiff von 1933 reißt Steg und Boot mit sich
Ein fast 90 Jahre altes Stahlschiff ist am Sonntag im Hafenbecken von Freistett gesunken und hat dabei den Steg und ein weiteres Boot in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr war stundenlang gefragt.
Aus unbekannter Ursache sank am Sonntag ein zehn Tonnen schweres und 18 Meter langes Stahlschiff (Baujahr 1933) bis auf den Grund des Hafenbeckens in Freistett und zog den hinteren Teil des Anlegers 1,5 Meter unter Wasser. Das Stahlschiff hatte dort seit Jahrzehnten gelegen, teilt das zuständige „Polizeipräsidium Einsatz“ in Göppingen mit.
Ein ebenfalls am Anleger festgemachtes Sportboot wurde mit dem Heck unter Wasser gedrückt, wodurch Motorraum und Kajüte geflutet wurden. Das alles geschah in der Werftstraße am letzten Anleger, nördlich zur Hafenausfahrt. Mehr als vier Stunden war die Feuerwehr Rheinau ab 11 Uhr mit einem Löschgruppenfahrzeug, einem Rüstwagen und zwei Booten gefordert.
Andere Boote umgelegt
Die Feuerwehr und DLRG-Taucher brachten umherschwimmende Teile des Stegs und des gesunkenen Boots ans Ufer. Mittels Mehrzweckboot mussten zwei weitere angelegte Boote umgelegt werden.
An den nun freien Liegeplätzen fuhr das Feuerlöschboot „Europa 1“ der Feuerwehr Kehl-Straßburg ein, um per Kran das liegende Boot zu bergen. Taucher der DLRG brachten dazu mit Unterstützung der Feuerwehr am Boot Gurte an. Die Feuerwehr pumpte nach eigenen Angaben Wasser aus dem manövrierunfähigen Sportboot. Die Feuerwehr zog es an einen anderen Liegeplatz, wo es der Eigentümer sicherte. Da geringe Mengen Betriebsstoffe ausliefen, wurde eine 60 Meter lange Ölsperre um das gesunkene Schiff aufgebaut, eine Umweltgefahr schließt die Polizei aus.
Neben Feuerwehr, DLRG, und Polizei waren auch der Acherner Feuerwehrkommandant Michael Wegel und die Wasserschutzpolizei Kehl vor Ort. Letztere schätzt den Sachschaden auf 15 000 Euro. Wann das Stahlschiff aus dem Hafenbecken gezogen wird, ist nicht bekannt. Der betroffene Stegbereich bleibt vorerst gesperrt.