Sommersaison der Burgbühne Oberkirch fällt aus
Die Sommersaison 2020 der Burgbühne und der Jungen Bühne entfällt. Genuss von „Currywurst mit Pommes“ wird auf später verschoben, „Die rote Zora“ im nächsten Jahr aufgenommen.
„Was Mitte März, als zum ersten Mal Versammlungsverbote wegen Corona ausgesprochen wurden, noch als vorübergehende Erscheinung betrachtet werden konnte, ist nun zu einer Wirklichkeit geworden, wie wir sie uns damals niemals vorstellen konnten. Nicht nur unser privates Leben ist massiv eingeschränkt worden, sondern auch das öffentliche und vor allem auch das kulturelle“, bedauert Arthur Hilberer, Regisseur des geplanten Freilichtstücks 2020 und erster Vorsitzender der Burgbühne.
Der kreative Prozess, Spielfreude und vor allem der Austausch mit dem Publikum fehlen. „Selbst wenn es bis Mitte Mai Lockerungen gäbe, wäre eine Aufführung nicht mehr möglich, weil eine sinnvolle Probenzeit fehlen würde“, ist er überzeugt. „Deshalb müssen wir leider die ‚Currywurst mit Pommes‘ zurück ins Regal stellen und sie – eventuell als Innenstück – später wieder herausholen.“
Auch die geplanten „Wunderübung“-Aufführungen im Herbst stehen im Moment noch auf dem Prüfstand, weil die Aufführungssituation im „freche hus“, was Hygiene- und Abstandsregelungen betrifft, nicht einfach einzuhalten sind. Ein Verschieben von „Currywust mit Pommes“ auf die Freilichtsaison 2021 ist deshalb nicht möglich, weil die Burgbühne für diese Saison den Regisseur Thomas Höhne verpflichtet hat (weiterer Bericht). Die Junge Bühne war schon sehr weit in ihren Vorbereitungen: Die Regisseure Stefan Kowalsky und Arthur Hilberer haben an einer interessanten und spannenden Fassung für „Die rote Zora“ gefeilt, viele Kostüme waren fertig gestaltet und schon beim Abend der offenen Tür der Realschule Oberkirch machte die Theatergruppe Lust auf die Aufführungen.
Nichts außerschulisches
Das Kultusministerium hat jedoch alle „außerunterrichtlichen Veranstaltungen und die Mitwirkung außerunterrichtlicher Partner am Schulbetrieb bis zum Schuljahresende ausgeschlossen“. „Das ist für die 60 Schauspieler, Techniker und Organisatoren ein harter Schlag. Es wird kaum möglich sein, die Besetzung bis 2021 genauso aufrechtzuerhalten. Unsere Rote Zora (Amelie Englert) zum Beispiel wird mit der Mittleren Reife die Realschule verlassen und in der Ausbildung eingebunden sein. Wir hoffen auf einen guten Ausgang der Krise, auf die Freilichtsaison 2021 und auf unser treues Publikum“, so Stefan Kowalsky, Leiter der Jungen Bühne, der den bisherigen Einsatz mit allen Mitgliedern definitiv weiterführen und die „Rote Zora“ in der nächsten Freilichtsaison 2021 zur Aufführung bringen will.
Was die Wiederaufnahme von „Der Räuber Hotzenplotz“ (Regie: Graupe/Hilberer) der Jungen Bühne betrifft, wird von der Aufführungssituation im „freche hus“ abhängig sein.